Das Jugendökohaus ist seit über 30 Jahren in der Stadt bekannt und über Generationen hinweg beliebt. Auch ich war in der Schulzeit da. Zum Tag der offenen Tür am 4. Juni nach vielen
Jahren erneut. Ich habe eine kleine GRÜNE Oase gesehen mit Biotop, Tieren und vielen Infos die jungen Menschen Natur und den Wert von Arten- und Naturschutz näher bringen. Ein lebendiger über Jahrzehnte gewachsener Ort.
Die Petition „Rettet das Jugend-Öko-Haus im Großen Garten Dresden!“ hat hohe Wellen geschlagen und ich finde vor allem die über 2.000 Kommentare auf „open.petition“ beeindruckend.
Die zeigen, wie viele Menschen mit dem Haus Erinnerungen verbinden und wie viele dieses Angebot der Umweltbildung erhalten wollen. Dieser Rückhalt in der Stadt ist ganz sicher auch
dem Engagement des Fördervereins und den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken.
Hier einige der Kommentare:
Fabian Kästner: „Ich gehe selbst in eine der AG´s (inzwischen bei den „ganz Großen“, ich bin seit 10 Jahren dabei). Das JÖH ist ein zweites zu Hause. Ich kann gleichgesinnte treffen, lerne wahnsinnig viel und werde dabei auch noch auf das Leben und die Arbeit (mein Berufswunsch Tierpfleger) vorbereitet. Dazu kommen die vielen tollen Arbeitseinsätze, wo ich wirklich was bewegen kann.„
Anne Hüfner: „Das Jugendökohaus ist für viele Kinder eine super Anlaufstelle um sich zu informieren, neugierig zu sein und auf Entdeckungsreise zu gehen.“
Tommy Kästner: „Gerade in Zeiten von Klimakrise, Biodiversitätskrise, immer verzweifelt werdender Protestformen der Jugend soll eine Kinder- und Jungendumweltbildungseinrichtung
mit 30 Jahren absolut erfolgreicher Arbeit geschlossen werden? Wir brauchen mehr und nicht weniger naturbewusste Menschen in diesen Zeiten!“
Der zuständige Fachbürgermeister Jan Donhauser schreibt in der Stellungnahme zur Petition:
„Der Geschäftsbereich Bildung, Jugend und Sport ist sehr beeindruckt von dieser, von über 8.000 Mitzeichnenden getragenen Petition. Das Jugend-Öko-Haus ist seit vielen Jahren in der
Landeshauptstadt Dresden etabliert und hat sich im Bereich der Umwelt- und Naturbildung einen entsprechenden Namen erarbeitet. Dieses wird nicht in Frage gestellt.“
Nun kommt es darauf an, ehrlich zu sagen was wir im Sinne des Jugendökohauses im Stadtrat bewegen können. Das Aus für den Standort im Großen Garten, dem sogenannten
Kavaliershaus, können wir leider nicht verhindern. Das Gebäude gehört nicht der Stadt. Sie war immer nur Mieter und der Eigentümer „Schlösser und Gärten Sachsen“ meldet Eigenbedarf
an und hat den Mietvertrag gekündigt. Gelungen ist die Verlängerung bis zum 31. August – also über die Sommerferien – an diesem Standort. Danach schließen sich die Türen da.
Mittelfristig wollen wir ein ähnliches umweltpädagogisches Angebot an einem neuen Standort. Das hat der Jugendhilfeausschuss im März in einem Beschluss deutlich
gemacht und auch Geld dafür gesichert. Über das neue Angebot mit einem neuen Träger der Jugendhilfe soll diesen Herbst entschieden werden, indem das Jugendamt ein Konzept in den
Jugendhilfeausschuss einbringt. Doch kurzfristig braucht es eine Übergangslösung! Das habe ich seit Monaten immer wieder eingefordert, leider ohne Erfolg! Die Petition bestärkt das Anliegen: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, dafür zu sorgen, dass die Angebote des JugendÖko-Hauses an anderer Stelle in der Stadt Dresden fortgeführt werden können. Bis zu diesem Zeitpunkt muss eine Übergangslösung gesichert werden.“ Das bedeutet die Stadtverwaltung, und auch der Oberbürgermeister, der die Petition entgegengenommen hat, muss schnellstmöglich – noch vor den Sommerferien – neue Räume suchen und finden. Was gebraucht wird hat der Förderverein der Stadt kommuniziert.
Ich hoffe, dass dies nun endlich gelingt. Alles weitere ist im Anschluss zu diskutieren und zu entscheiden. Ich bitte um Zustimmung zur Beschlussempfehlung der Petition.
Es gilt das gesprochene Wort – Stadtrat, 16. Juni 2023