CDU-Vorschlag für Autotunnel am Neustädter Markt: Probleme lösen wie vor 60 Jahren

Scheinlösung für den Neustädter Markt müsste nicht nur finanziell teuer bezahlt werden

11.03.2024

Die CDU Dresden hat auf ihrem Stadtparteitag am Wochenende beschlossen, sich für einen Tunnel unter dem Neustädter Markt einzusetzen.

Dazu erklärt die verkehrspolitische Sprecherin Susanne Krause:

„Die wichtigste Botschaft, die die CDU mit ihrem Beschluss gesetzt hat, ist, dass eine vierspurige Autoschneise durch die Innenstadt schlecht für die Lebensqualität der Anwohner:innen und wenig attraktiv für die Gäste unserer Stadt ist. Hätte sich diese Erkenntnis eher bei der CDU durchgesetzt, wären wir heute deutlich weiter. Mögliche Varianten für einen Tunnel bieten ausschließlich für den Autoverkehr eine Lösung. Straßenbahn, Rad- und Gehwege würden sprichwörtlich zur Seite gedrängt. Die Unsummen, die so ein Tunnel sowohl bei Planung und Bau als auch bei den laufenden Kosten, u.a. durch ganztägige Überwachung, verschlingt, sehen wir GRÜNEN überdies beim Ausbau des überregionalen ÖPNV-Angebots wesentlich besser angelegt. Wir werden uns mit der Verkehrsreduktion auf der aktuell bestehenden Großen Meißner Straße auseinandersetzen und uns auf machbare Verbesserungen konzentrieren.“

Aus städtebaulicher Sicht ergänzt Thomas Löser:

„Unbenommen braucht es eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität am Neustädter Markt. Die vorgeschlagene CDU Tunnellösung ist aber auf Grund vieler ungelöster Probleme Augenwischerei.
Die Phantomdebatte über diesen Tunnel verhindert letztlich tatsächlich mögliche Verbesserungen der Aufenthaltsqualität am Neustädter Markt.

Mir ist keine Tunnelabfahrt bekannt, die sich gestalterisch hochwertig in ihr Umfeld einfügt. Die Scheinlösung für den Neustädter Markt müsste nicht nur finanziell teuer bezahlt werden. Am Palaisplatz und zwischen Finanzministerium und Jägerhof würden die nötigen Einfahrten unglaublich viel Platz wegnehmen und zu 150 Meter langen unschönen Tunnelrampen führen. Zudem geht man mit einem elbnah geführten Tunnel erhebliche Hochwasserrisiken ein, die durch den fortschreitenden Klimawandel sogar noch gesteigert werden.“