Dank Engagement von Plauener Grünen:

Verwaltung plant durchgängige Radverkehrsroute zwischen Coschütz, Plauen und Zentrum

06.10.2020

„Radfahren ist zwischen Coschütz und der Dresdner Innenstadt besonders für Kinder mit stark erhöhtem Unfallrisiko verbunden.“ So sehen es die Unterzeichner*innen einer Petition (P0009/20) , die einen durchgängigen Radweg von Coschütz ins Stadtzentrum fordern. Für Unfallschwerpunkte wie die Coschützer und Chemnitzer Straße, wo sich Autos und Fahrräder bei schmaler Straßenbreite und teils steilen, kurvigen Abschnitten begegnen, zeichnete sich bislang überhaupt keine Lösung ab.

Der Petitionsausschuss des Stadtrates entschied, den Stadtbezirksbeirat Plauen einzubeziehen um eine Einschätzung von den Ortskundigen zu hören. Die Plauener Grünen erarbeiteten daraufhin einen Vorschlag, wie man den Radverkehr auf dieser Verbindung sicherer machen kann (siehe DNN-Artikel). Erfreulicherweise wurde dieses Konzept von allen Parteien im Plauener Stadtbezirksbeirat unterstützt und am 5. Mai mit geringfügigen Änderungen einstimmig beschlossen (siehe Beschlussempfehlung des Stadtbezirksbeirat Plauen).

Das Stadtplanungsamt nahm diesen Vorschlag ernst und stellte am 30. September im Petitionsausschuss sein neues Vorhaben vor: Die Einrichtung einer durchgängigen Radverkehrsroute von Coschütz über Plauen und die westliche Südvorstadt bis ins Stadtzentrum. Als wesentlicher Teil der Vorschläge des Stadtbezirksbeirates wurde in den neuen Planungen die Aufwertung der Hohen Straße als vorfahrtsberechtigte Fahrradstraße berücksichtigt. Diese kann zukünftig als sichere Alternative zur Chemnitzer Straße dienen.

Von der Innenstadt kommend, soll die Radroute direkt hinter der Budapester Brücke über die Schweizer Straße auf die Hohe Straße geführt werden. An der Schweizer Straße entsteht dazu eine vollwertige Ampelanlage anstelle der heutigen Fußgängerampel. In der Hohen Straße ist eine Fahrradstraße angedacht, wobei Radfahrer*innen als bevorrechtigte Verkehrsteilnehmer*innen gelten. Autoverkehr bleibt für Anlieger mit Tempo 30 möglich, aber Durchgangsverkehr soll verhindert werden. Zur Querung der Nürnberger Straße ist eine Ampelanlage vorgesehen. Die Radroute soll der Hohen Straße bis zum Plauenschen Ring folgen und dort dann auf eine der Parallelstraßen wechseln. Hierfür wird im Stadtplanungsamt derzeit die Führung über die Bernhardstraße diskutiert.

Kati Bischoffberger, Stadträtin und Mitglied im Petitionsausschuss und Sprecherin für Bürger*innenbeteiligung: „Für mich ist dieser Fall ein Paradebeispiel für gelebte Demokratie und Bürger*innenbeteiligung. Es zeigt sich immer wieder – die Lösungssuche für Probleme in der Stadt, hier für eine sichere Radverkehrsverbindung – klappt am besten unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger und der demokratisch gewählten Vertreter*innen in den Stadtbezirksbeiräten. Mit guten Ideen lassen sich am Ende alle politischen Kräfte vor Ort überzeugen – das ist ein gutes Signal für den klimafreundlichen Radverkehr, aber auch für das politische Klima.“

 Birgit Jaekel, Grüne Stadtbezirksbeirätin in Plauen: „Wir freuen uns über die Anregung, die von den Petenten ausgegangen ist und darüber, dass unsere Vorschläge für sicheren Radverkehr in und um Plauen in der Verwaltung auf fruchtbaren Boden gefallen sind und eine Lösung für eine bedeutende Route geschaffen wird.“

Xaver Seitz, Grüner Stadtbezirksbeirat in Plauen: „Wir Plauener Grüne arbeiten seit einiger Zeit an einem ganzheitlichen Radzielnetz für Plauen. Mit heutigen E-Bikes ist der Berg nach Coschütz kein Problem mehr, nur der passende Radweg fehlte noch. Ich bin selber Coschützer und freue mich, dass so viele Bürger*innen aus meiner Nachbarschaft für unser gemeinsames Anliegen einstehen.“

Die Plauener Grünen arbeiten seit einiger Zeit an einem Radzielnetz für Plauen. Im Juli 2020 hatten über 600 Bürger*innen an einer Online-Umfrage teilgenommen, wobei die Chemnitzer Straße mehr als 200-mal als Problemstelle benannt wurde und sich damit den traurigen Spitzenplatz sicherte. Für den 21. November planen die Plauener Grünen nun eine Bürgerwerkstatt, um zu dieser und anderen gefährlichen Straßen, wie der Münchner oder Coschützer Straße gemeinsam Lösungen zu finden. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit, um die aktuellen Planungen der Stadtverwaltung gemeinsam mit den Bürger*innen zu diskutieren.

Anhänge:

Ansprechpartner*innen