Gründerzeithaus in Trachau sanieren und nicht abreißen

02.03.2020

Thomas Löser: Mieter schützen und nicht verdrängen

Seit Tagen wird in den sozialen Medien, vor allem auf der Facebook Seite „verschwundenes Dresden“, engagiert über den geplanten Abriss eines noch bewohnten Hauses in Dresden Trachau auf der Wilder Mann Straße 44 debattiert. Das Haus ist ca. 120 Jahre alt und hat als markantes Eckgebäude einen ortsbildprägenden Charakter für das geschlossene Altbauquartier. Den noch vorhandene drei Mietparteien wurden die Mietverträge zum 01.06.2020 gekündigt. Nach unseren Informationen wurde eine Abrissanzeige an die Stadt gestellt. Es ist Neubau mit nun mehr zehn statt bisher sechs Wohnungen geplant.

Thomas Löser, Sprecher für Stadtentwicklung und Bau, dazu: „Es kann nicht angehen, dass noch bewohnte historische Häuser mit einem ortsbildprägenden Charakter in einem geschlossenen Gründerzeitquartier, abgerissen werden, um einen Neubau mit mehr Wohnfläche und höheren Gewinnerwartungen auf das Grundstück zu bauen. Wir haben in den letzten Jahrzehnten in Dresden weit baufälligere Gebäude saniert um unser baukulturelles Erbe zu bewahren. Eigentum verpflichtet, auch in diesem Fall. Ich bitte die untere und obere Denkmalschutzbehörde und die Bauverwaltung der Stadt alles zu tun, um den Eigentümer den Wert des Gebäudes klarzumachen und eine Sanierung zu erreichen. Ich werde mich in den nächsten Tagen auch mit einem Brief an die Eigentümer des Hauses wenden und sie darin auch an ihre soziale Verantwortung als Vermieter hinweisen.“

Zu diesem Thema hat Thomas Löser eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, in der er unter anderem fragt, ob für das Gebäude ein Denkmalantrag gestellt wurde. Eine E-Petition an die Stadt Dresden, mit dem Ziel, den Abriss zu verhindern, hat in den ersten beiden Tagen weit über 900 Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden.

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