Pop-up-Radwege für Dresden

Unbürokratische und kurzfristige Lösungen voranbringen!

03.06.2021

Unbürokratische und kurzfristige Lösungen zur Förderung des Radverkehrs möchte die Sprecherin für Rad- und Fußverkehr der Grünen im Dresdner Stadtrat, Ulrike Caspary, voranbringen. Sie begrüßt den neuen Vorstoß des ADFC für die so genannten Pop-up-Radwege.

„Die Aktion des ADFC zeigt anlässlich des Weltfahrradtags an fünf Stellen in Dresden, was mit überschaubarem Aufwand möglich ist. Ich werde selbst an der Radeburger Straße teilnehmen. Dort existiert bisher überhaupt kein Radweg. Radfahrende müssen im dichten zweispurigen Autoverkehr mitschwimmen. Das lädt natürlich niemanden dazu ein, aus dem Auto auf den Sattel umzusteigen, geschweige denn mit Kindern auf dem Rad dort lang zufahren. Ein Radweg ist hier dringend notwendig. Mit einer Pop-up-Lösung könnte hier schnell ein Provisorium geschaffen werden, was erst einmal die gröbsten Mängel beseitigt. Das würde ich sehr begrüßen.“

Susanne Krause, mobilitätspolitische Sprecherin, ergänzt:
„Mit Verkehrsversuchen könnten kritische Stellen kostengünstig und unbürokratisch entschärft werden. Sicher geht das nicht überall, aber oft ist es möglich, wie zum Beispiel am Pauliberg. Die StVO-Novelle erleichtert dieses Vorgehen. Leider blockierte OB Hilbert die Einführung von Pop-up-Radwegen in Dresden schon letztes Jahr. Ich hoffe, dass Herr Hilbert sich endlich für eine schnelle Erhöhung der Sicherheit im Radverkehr einsetzt, statt weiter den GRÜNEN Baubürgermeister auszubremsen. Die Aktion des ADFC gibt uns Grünen jetzt Rückenwind. Kaum ein Thema hat eine derart große gesellschaftliche Unterstützung wie der Ausbau des Radwegenetzes.“

Hintergrund:
Bereits im April 2020 legten die beiden Stadträtinnen von Bündnis 90/Die Grünen Susanne Krause und Ulrike Caspary eine Liste von Vorschlägen für Pop-up-Radwege vor. Inzwischen wurden in Berlin über 25 km solcher Radwege eingerichtet und damit das Radfahren sicherer und attraktiver gemacht. Auch wurde mittlerweile gerichtlich geklärt, dass provisorische Radwege eingerichtet werden dürfen, wenn sie die Sicherheit im Radverkehr erhöhen. Auch in Dresden ist die Sicherheit von Radfahrenden an verschiedenen Stellen durch fehlende Radinfrastruktur und dichten und schnellen Kfz-Verkehr gefährdet. Pop-up-Radwege sind eine Übergangslösung. Wenn sie sich bewähren, können sie verstetigt werden. Wenn sie nicht funktionieren, können sie mit wenig Aufwand wieder entfernt werden. Wie Dresdner Medien bereits im April 2020 berichteten, hatte OB Hilbert entgegen dem Vorschlag des Grünen Baubürgermeisters im Frühling 2020 die Einrichtung von Pop-up-Radwegen in Dresden abgelehnt.