Verkaufspläne wertvoller Naturlandschaft in Söbrigen an Kiesabbau-Firma

Anfragen eingereicht

27.01.2021

Die Kieswerke Borsberg GmbH planen, neue Kiesfelder im Stadtteil Söbrigen zu erschließen. Gegen die Zerstörung der Landschaft in unmittelbarer Nähe von Schloss Pillnitz wehrt sich seit Jahren eine Bürgerinitiative vor Ort. Nun wurden Pläne des Freistaats Sachsen bekannt, dort Grundstücke zum Zwecke des sofortigen oder perspektivisch möglichen Abbaus von Kies an die Borsberg GmbH zu veräußern.  Thomas Löser als Landtagsabgeordneter und Christiane Filius-Jehne als für Söbrigen zuständige Stadträtin haben daher jetzt auf Ebene der Stadt und des Landes Anfragen eingereicht (siehe Anlage). In diesen wollen sie zum einen wissen, wie der tatsächliche Stand des geplanten Verkaufes und des Verfahrens ist. Zum anderen zielen ihre Fragen darauf ab, welche Alternativen zum etwaigen Verkauf bzw. der Privatisierung geprüft wurden oder werden und welche alternative Nutzung dieser wertvollen Naturlandschaft von der Stadt unterstützt werden könnte.

Christiane Filius-Jehne, Fraktionsvorsitzende und im für Söbrigen zuständigen Stadtbezirk Loschwitz ansässig, erklärt:

“Wir GRÜNEN setzen uns seit vielen Jahren an der Seite der Söbriger Bürgerinitiative für den Erhalt der – auch touristisch – wertvollen Kulturlandschaft mit ihren Wanderwegen und Naturschutzarealen ein. Wir haben daher auch immer daraufhin gewirkt (es gab auch entsprechende Beschlüsse des Stadtrates), dort alles zu tun, um den landschaftszerstörenden Kiesabbau zu verhindern. In der jetzt für die Landschaft bedrohlichen Situation ist die Stadt gefragt, alternative Nutzungen aufzuzeigen. Schließlich haben wir uns auch die Reduzierung von CO2 und mehr Nachhaltigkeit ins Hausaufgabenheft geschrieben. Die wirtschaftlichen Interessen des Kieswerkes stehen in deutlichem Gegensatz zu den wirtschaftlichen und klimapolitischen Interessen der Landeshauptstadt Dresden.“

Thomas Löser, Landtagsabgeordneter und Stadtrat, ergänzt:

„Schaut man von den Hängen der Pillnitzer Weinberge, scheint es unvorstellbar, dass unmittelbar in Nähe von Schloss Pillnitz in Zukunft ein Kieswerk mit Förderanlagen und Halden diese herrliche Kultur- und Naturlandschaft in eine Mondlandschaft verwandelt. Ich erwarte vom sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, dass transparent dargelegt wird, ob Verkäufe staatseigener Grundstücke an Kiesabbaufirmen geplant sind. Das sächsische Oberbergamt, welches dem SMWA untersteht, entscheidet über das Bergrecht und wird am Ende die Abbaugenehmigungen vergeben. Es ist umso wichtiger zu erfahren, wie die Fragen des Arten – und Naturschutzes bei einer möglichen Abbaugenehmigung gewürdigt werden.“

Anhang:

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