Schließung von Stadtteilbibliotheken ist die schlechteste Lösung
Pressemitteilung der kulturpolitischen Sprecherinnen der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD
„Mit dieser Entscheidung trifft der Oberbürgermeister leider wieder diejenigen, die bereits in den letzten beiden Pandemiejahren große Opfer gebracht haben: Kinder und Jugendliche, vielfach auch aus ärmeren Familien. Ausgerechnet jetzt, nachdem Kinder und Schulklassen endlich wieder die Angebote der Bibliotheken nutzen können, ist eine solche Entscheidung kurzsichtig und sozial ungerecht.“
Damit reagieren die Kulturpolitikerinnen der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, Linken und SPD, Christiane Filius-Jehne, Anja Apel und Eileen Mühlbach, auf die auf Nachfrage von den Bibliotheken erhaltene Information, der Oberbürgermeister plane von den Städtischen Bibliotheken pandemiebedingt 100 Beschäftigte für die Gesundheitsämter abzuziehen, die ersten Mitarbeiter*innen bereits ab Mitte nächster Woche. Damit würden fünf Zweigstellen sofort lahm gelegt, mittelfristig auf unbestimmte Zeit das gesamte Zweigstellennetz.
„Diese Entscheidung entbehrt jeden Augenmaßes“, so die Kulturpolitikerinnen. Zumal bekannt sei, dass die städtischen Bibliotheken gerade auch eine große Rolle bei der Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine spielten. „Wir fordern den Oberbürgermeister auf, kein Personal aus den Bereichen abzuziehen, die gerade für Kinder- und Jugendliche von Bedeutung sind. Stattdessen gehörten dringend die Prozesse innerhalb des Amtes auf den Prüfstand“, so die drei Stadträtinnen abschließend.