Mobilität

Immer mehr Bebauungspläne sehen inzwischen Verkehrsberuhigung vor, der Mobishuttle im Dresdner Norden schließt Randbereiche an den öffentlichen Verkehr an, Radwege wie an der Bautzner Straße und der Karl-Marx-Straße fördern CO2-freien Verkehr, Zebrastreifen und Mittelinseln erleichtern den Fußverkehr. Zum Thema „Verkehr in einer lebenswerten Stadt” gab es im Januar 2020 einen Werkstatttag. Wir konnten dort viele konkrete Ideen mitnehmen wie durchgehende Fußwege, mehr grüne Verkehrsachsen fernab der großen Straßen für Rad- und Fußverkehr, emissionsfreie, klimaneutrale Antriebe für Busse und Müllwagen sowie  benutzerfreundliche smarte Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel. Eine intensive Beteiligung der Bürger*innen ist uns wichtig und wurde von unserem GRÜNEN Bürgermeister Stephan Kühn deutlich ausgebaut.

Sprecherin für Rad-und Fußverkehr: Ulrike Caspary
Sprecherin für Mobilität: Susanne Krause

Der Stadtrat hat im Dezember 2022 die Leitziele der Mobilität für die Zukunft festgelegt, um einen klimaschonenden, gesunden, sicheren, stadtverträglichen und komfortablen Verkehr zu gestalten. Über 6300 Bürger*innen nahmen am Mobil-O-Mat teil. Der Mobilitätsplan geht jetzt in die nächste Stufe, immer mit breiter Öffentlichkeitsbeteiligung. https://mobil-o-mat-dresden.urbanista.de/ 

Die Verknüpfung von Rad und ÖPNV macht beide Verkehrsmittel nochmal deutlich flexibler und attraktiver. Ein Baustein dafür sind gute Fahrradabstellmöglichkeiten an Haltestellen. Der Fachbereich von Baubürgermeister Stephan Kühn hat dafür ein Bike+Ride Konzept entwickelt (Auftrag aus dem Radverkehrskonzept). Dafür wurden systematisch die Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen und geeigneten DVB-Haltestellen analysiert und ein Konzept zur Schaffung Abstellanlagen erarbeitet, darunter auch abschließbare Anlagen an 12 Bahnhöfen in der Stadt, wie z.B. Bahnhof Plauen, Haltepunkt Pieschen oder Haltepunkt Strehlen.  

Im Ergebnis wurden 1.522 Radabstellplätze sowie zusätzliche Überdachungen, Bike-Sharing-Stationen, Servicestationen und abschließbare Anlagen geplant. Höchste Priorität hat die Umsetzung von abschließbaren Anlagen an Bahnhöfen. Kapazitativ hinzu kommen die zwei Fahrradparkhäuser Bf. Neustadt und Hauptbahnhof mit jeweils ca. 800 Stellplätzen. Der Bahnhof Klotzsche wird als Pilotstandort noch 2024 mit einer abschließbaren Fahrradbox starten. 

Mobilitätspunkte sind seit fünf Jahren ein nachhaltiges Erfolgsmodell für grüne Mobilität in Dresden. Bis Ende 2023 sind 66 MOBIpunkte entstanden, und die Verdreifachung der Leihradnutzung auf 1.550 Stück mit über zwei Millionen Ausleihen jährlich zeigt die hohe Akzeptanz. Weitere 80 Punkte sind in der Konzeptionsphase, und bis Ende 2024 werden 2.000 Leihräder zur Verfügung stehen. Das Netz wird verdichtet und zu den Stadträndern hin ausgebaut, insbesondere in Richtung Westen und Norden. 60 Prozent der Dresdner können nun MOBIbikes mieten, nutzen oder abstellen.  

Die Verknüpfung von Bahn, Bus, Bike- und Carsharing, MOBIshuttle, Lastenräder und Elektroladestationen ermöglicht umweltfreundliche Mobilität von Haustür zu Haustür in ganz Dresden.  

 Aktuelle MOBIpunkte in Dresden: Themenstadtplan Dresden

Seit Juni 2022 erfreut sich das MOBIshuttle in Dresden großer Beliebtheit. Ohne festen Fahrplan, täglich von 4 bis 1 Uhr, können die kleinen Shuttle-Busse über App oder Telefon bestellt werden. Das Pilotprojekt der DVB hat ein Gebiet mit rund 134.000 Einwohnern erschlossen. Wir Bündnisgrünen sehen dies als wichtige Ergänzung zum Linienverkehr und fordern die Verlängerung des Service nach 2024. Besonders in Gebieten ohne ausreichenden Anschluss an den öffentlichen Verkehr, wie Rähnitz, wird das MOBIshuttle stark genutzt. Es ermöglicht selbstständige Mobilität für verschiedene Gruppen, darunter ältere Menschen ohne Auto und Mitarbeiter großer Unternehmen im Norden Dresdens. Forderungen nach Verstetigung und Ausweitung kommen aus verschiedenen Stadtteilen, darunter Cossebaude, Schönfelder Hochland, Langebrück, Weixdorf, Mobschatz und Oberwartha.

Die Grüne Stadtratsfraktion in Dresden hat einen bedeutenden Schritt zur Förderung nachhaltiger und sozial gerechter Mobilität unternommen. Mit ihrem erfolgreichen Antrag wurde das Dresdner Bildungsticket, ein Jahresabonnement für nur 180 € (15 € pro Monat), für alle Schüler*innen, Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden ohne Bedarfsprüfung eingeführt. Dieses Ticket, das unbegrenzte Fahrten in der Tarifzone A ermöglicht, steht nun ohne Mindestentfernung zwischen Wohn- und Bildungsort zur Verfügung. 

Durch diese Initiative der Grünen wird die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs attraktiver und zugänglicher, insbesondere für junge Menschen. Umweltfreundliche Mobilität, sozial und gerecht ermöglicht eine selbstständige Mobilität für die Jugend!

Viele verkehrliche Situationen lassen sich inzwischen theoretisch berechnen und simulieren – zu 100% können sie die Wirklichkeit und mögliche Verhaltensänderungen nicht abbilden. Der Verkehrsversuch ist daher ein wichtiges Instrument, um Veränderungen in der Realität zu testen und wertvolle Daten zu erheben. Baubürgermeister Stephan Kühn hat bereits einige Verkehrsversuche angestoßen: Tempo 30 am Terrassenufer um die Verkehrssituation für Radfahrer:innen zu verbessern, eine Bus- und Radspur an der Flügelwegbrücke in Cotta oder den leider inzwischen teilweise wieder abgebrochenen Versuch von Radwegen auf dem Blauen Wunder. Weitere Verkehrsversuche sollen 2024 folgen: Verkehrsberuhigung und Begrünung auf der Seestraße und Radstreifen auf der Carolabrücke in Richtung Altstadt und auf der Kesselsdorfer Straße stadtauswärts zwischen Reisewitzer Straße und Rudolf-Renner-Straße. 

An der 56. und 62. Grundschule werden 2023/24 Verkehrsversuche für mehr Sicherheit für Schulkinder durchgeführt: Parken und Halten vor der Schule soll verhindert werden, um die Sicht für querende Kinder zu verbessern.

Nach monatelangen Diskussionen hat der Stadtrat im Herbst 2023 endlich einen wegweisenden Beschluss für die Umgestaltung des Ullersdorfer Platzes getroffen, für den wir uns seit langem eingesetzt haben: Für die Verlegung der Gleisschleife, für durchgehende Fußwege, Radwege, barrierefreie Haltestellen und übersichtlichere und sicherere Kreuzungen. Bis zum Umbau wird es zwar noch etwas dauern. Mit Zustimmung zu unserem Antrag für eine zusätzliche Haltestelle stadtauswärts vor der Einfahrt in die Gleisschleife, kann aber zumindest die Schulwegsicherheit für die Schüler*innen des Gymnasiums Bühlau schon bald verbessert werden. Wir werden in der weiteren Planungsphase darauf achten, dass auch die Sicherheit von Radfahrer*innen berücksichtigt wird.

zebrastreifen

Innerhalb von Wohnvierteln soll, so unser Ziel, die Geschwindigkeit gesenkt und an geeigneten Stellen an den Fußverkehr angeglichen werden.
In einer menschengerechten Stadt tragen Zebrastreifen enorm zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Fußgänger*innen bei.
Seit unserem Antrag zur Einrichtung von Fußgängerüberwegen im Stadtgebiet konnten schon viele Zebrastreifen realisiert werden. Wir begleiten das Thema dauerhaft.

Nach und nach wird das 2017 vom Stadtrat beschlossene Radverkehrskonzept umgesetzt. Es kommen aber auch neue Projekte hinzu. In den Haushaltsberatungen haben wir uns dafür eingesetzt, dass im Bereich Radverkehrsplanung ausreichend Mittel eingestellt und die notwendigen Stellen geschaffen wurden. Seit Ende 2021 gibt es auch eine Radverkehrskoordinatorin.  

An vielen Stellen hat der Geschäftsbereich des Grünen Baubürgermeisters, neue Radwege angelegt oder bestehende Radverkehrsanlagen sicherer gemacht, für einige bedurfte es dafür die aktive Unterstützung des Stadtrats: 

 

Die Radwege auf der Albertstraße wurden lange von der Stadtverwaltung geplant, lange durch Teile im Stadtrat verhindert. Unser Einsatz hat sich aber gelohnt: Im Dezember 2020 wurden auf der Albertstraße die Radstreifen freigegeben, ganz ohne den von einigen vorhergesagten Stau! Damit wurde endlich eine große Lücke in der wichtigen Nord-Süd-Radverbindung geschlossen.  

Ein weiterer Abschnitt der Route von der Neustadt in die Uni wurde sicherer gemacht, indem die Parkplätze an der St.-Petersburger-Straße abgeordnet wurden. So müssen sich Radfahrer*innen nicht ständig vor sich plötzlich öffnenden Autotüren fürchten.  

Weitere neue Radwege und -abschnitte wurden geschaffen und Verkehrsführungen verbessert u.a. auf der Bautzner Straße, der Tiergartenstraße, auf dem Dippoldiswalder Platz, dem Fetscherplatz, auf der nun autofreien Augustusbrücke, auf der Karl-Marx-Straße, auf der Großenhainer Straße, auf der Reicker Straße, an der Kreuzung Fritz-Löffler-Str/Reichenbachstraße oder am Neustädter Markt. Noch in diesem Jahr werden Radwege auf der Winterbergstraße markiert und im Zuge der Sanierung der Stauffenbergallee sollen auch dort Radstreifen entstehen.  

An vielen Stellen und wurden Radwege und Furten rot markiert, um die Sichtbarkeit der Radwege zu erhöhen.  

Sicherheitsstreifen wurden und werden weiterhin markiert, um “Dooring”-Unfälle zu reduzieren, z.B. an der Freiberger Straße, der Fitz-Reuter-Straße oder der Budapester Straße. Durch Poller am Elberadweg am Blauen Wunder wurde das illegale Parken und damit das Überfahren des Elberadwegs beendet.

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Menschen steigen aufs Rad um, wenn sie damit sicher, schnell und hindernisfrei ans Ziel kommen.
Die Radroute Ost ist ein großer Schritt auf dem Weg dahin. Die rund fünf Kilometer lange Route verläuft vom Straßburger Platz entlang der Comeniusstraße, dem Stresemannplatz und bis zum Schulcampus Tolkewitz. Weitere Radrouten in Richtung Norden, Süden und Westen sind bereits in Planung.

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Lange von der Stadtverwaltung geplant, lange durch Teile im Stadtrat verhindert. Unser jahrelanger Einsatz hat sich aber gelohnt:
Im Dezember 2020 wurden auf der Albertstraße die Radstreifen freigegeben.
Damit wurde endlich eine große Lücke in der wichtigen Nord-Süd-Radverbindung geschlossen. So wird Radfahren attraktiv in Dresden!

Aktuell plant die Stadt Dresden an vier Verbindungen für Radschnellwege: von Radebeul-Coswig, von Freital, von Heidenau-Pirna. Ziel dabei ist, schnelle, direkte und sichere Radverbindungen aus umliegenden Orten in das Zentrum zu schaffen und so das Pendeln mit dem Rad attraktiver zu machen. Aus Radebeul-Coswig und Heidenau-Pirna könnte so auch der in Teilen sehr volle Elberadweg entlastet werden. Aktuell sind Planungsvereinbarungen für alle 4 Korridore mit dem Freistaat Sachsen abgeschlossen, es laufen Vorstudien. Insbesondere im Hinblick auf die Industrieansiedlungen im Dresdner Norden ist diese Verbindung besonders dringlich. Unser Antrag, eine Trasse für einen Radschnellweg zügig festzulegen und Planung und Bau vorzubereiten wurde bereits 2019 einstimmig beschlossen, inzwischen gibt es für die Strecke Dresden-Langebrück eine Förderzusage des Bundes.

Beauftragt durch einen beschlossenen Antrag der Grünen Fraktion, hat die Stadtverwaltung untersucht, auf welchen Strecken die Einführung einer Grünen Welle für den Radverkehr in Dresden technisch möglich und hinsichtlich des Radverkehrsaufkommens sinnvoll wäre. Auf der Wilsdruffer Straße und Teilen der Albertstraße sind bereits Grüne Wellen für den Radverkehr eingerichtet.

Angestoßen durch einen Antrag von Grünen, Linken und SPD im Stadtrat, wurde der Winterdienst auf Radwegen in den letzten Jahren sukzessive ausgeweitet. In den Haushaltsverhandlungen haben wir uns dafür eingesetzt, dass auch ausreichend Geld dafür zur Verfügung steht. Städte wie Kopenhagen zeigen, dass Schnee, Kälte oder Regen kein Grund sind für Menschen auf das Rad zu verzichten. Eis oder Schnee auf den Radwegen hingegen verhindern Radverkehr und sollten deshalb ebenso beseitigt werden wie auf Fahrbahnen, sodass das Fahrrad selbstverständlich auch im Winter als Verkehrsmittel genutzt werden kann. Das entlastet die Umwelt, den ÖPNV und die Umwelt. Die Karte des Winterdienstnetzes Rad ist im Themenstadtplan einsehbar. 

Im Herbst 2023 vom Stadtrat beschlossen, die Fördermittelzusage des Bundestages steht, ab 2025 soll gebaut werden: Am Bahnhof Neustadt entsteht ein Fahrradparkhaus mit 800 Abstellplätzen, wo Fahrräder diebstahlsicher und wettergeschützt abgestellt werden können. Am Hauptbahnhof errichtet ein privater Investor mit Förderung der Stadt einen Fernbusterminal, der ebenfalls ein Fahrradparkhaus mit 800 Plätzen enthalten soll.

Seit September 2023 gibt es am Bahnhof Neustadt ein Microhub, ein Micro Depot für Pakete, die von dort aus mit elektrisch angetriebenen Lastenrädern weiterverteilt werden. Das reduziert viele Probleme mit Lieferverkehr in der Innenstadt: Die Lastenräder sind klein, leise und stoßen weder Schadstoffe noch CO² aus.