Die von der Stadtverwaltung vorgestellten Pläne zur Förderung der Freien Träger in der Jugendhilfe im Jahr 2025 sehen für den Stadtbezirk Prohlis harte Einschnitte vor. So sind mehrere Einrichtungen, wie der Verbund Sozialpädagogischer Projekte e. V. – Kontaktstelle Koitschgraben oder der „Kinder- und Familientreff Mareicke“ sowie Angebote des SPIKE e. V. unmittelbar betroffen und akut gefährdet.
„Die genannten Institutionen sind im jeweiligen Stadtteil seit Jahren etabliert, stehen beispielhaft für gelungene soziale Arbeit mit integrierender Wirkung und sind nicht wegzudenken“, stellt GRÜNEN-Stadtbezirksbeirätin Julia Günther klar.
Der Stadtbezirk Prohlis hat in den letzten Jahren die Hauptlast der zu leistenden Integrationsarbeit geschultert und gilt als herausgeforderter Stadtraum.
„Es darf in Prohlis weder in der Kinder- und Jugendhilfe, der Familienhilfe, der Sozialarbeit in den Schulen und Horten, noch in der Migrationssozialarbeit und auch nicht in der Soziokultur auch nur ein Cent gekürzt werden“, so Günther weiter. „Selbst mit der Eröffnung des neuen Bürgerhauses fehlen in Prohlis nach wie vor Personal und Räume für niedrigschwellige soziale und soziokulturelle Arbeit sowie Angebote in Kunst und Kultur zur Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts und als Begegnungsort.“
Die soziokulturelle Arbeit im Stadtbezirk steht schon jetzt auf tönernen Füßen. So hat das SPIKE e.V. ab Jahresende keine geeignete Bleibe mehr. Das Quartiersmanagement konnte lediglich für das Jahr 2025 verlängert werden. Auch das „KIEZ – Zu Hause in Prohlis e. V.“ muss zum Jahresende seinen Raum aufgeben.
„Ehrenamtliches Engagement kann all das nicht ausgleichen. Ohne kontinuierliche Förderung verlieren wir die von sozialer Segregation betroffenen Quartiere“, warnt Julia Günther.
„2021 hat der Oberbürgermeister sich mit dem „Masterplan Prohlis“ eine „zukunftsfähige Entwicklung“ des Stadtteils auf die Fahnen geschrieben. Eine zentrale Maßnahme darin sollte die „Stärkung von Angeboten im Bereich Soziales und Bildung“ sein. Es ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit von Politik, den schönen Worten Taten folgen zu lassen, anstatt genau das Gegenteil davon zu tun“, so Günther abschließend.