Ausgliederung der Jugendkunstschule: Ein kulturpolitischer Irrweg!

Es ist ein Schlag ins Gesicht für Kinder und Jugendliche in unserer Stadt!

Ulla Wacker
19.09.2025

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Dresdner Stadtrat kritisiert scharf den Beschluss, eine Ausgliederung der Jugendkunstschule (JKS) an die Volkshochschule (VHS) prüfen zu lassen.

„Es ist ein Schlag ins Gesicht für Kinder und Jugendliche in unserer Stadt!“, erklärt Ulla Wacker, Kulturpolitische Sprecherin der Fraktion. „Die Jugendkunstschule ist eine der größten ihrer Art in Deutschland, sie schreibt schwarze Zahlen und ist fest im Kulturentwicklungsplan verankert. Statt dieses Erfolgsmodell zu stärken, wird es nun mutwillig aufs Spiel gesetzt.“

Die Jugendkunstschule ist eines der größten Häuser dieser Art in Deutschland, ein echtes Aushängeschild Dresdens und fest im Kulturentwicklungsplan verankert. Sie arbeitet solide, erreicht über 10.000 Teilnehmende pro Jahr und erfüllt einen klaren Auftrag: Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche – eine besonders schutzbedürftige Zielgruppe. Eine Überführung in die VHS wäre aus Sicht der Grünen der falsche Weg.

Die VHS hat einen anderen Auftrag, ihre Angebote richten sich an die Gesamtgesellschaft, mit dem Ziel lebenslanges Lernen zu unterstützen, und sie muss als Verein wirtschaftlich handeln. Die JKS dagegen braucht Freiräume für Kreativität und Teilhabe, die städtische Trägerschaft bietet. In Trägerschaft der VHS wäre sie außerdem einem Rentabilitätsdruck unterworfen. Insofern ist der ad hoc gefasste Beschluss, der in keinem der Gremien der Institutionen wirklich umfassend diskutiert und erwogen wurde nicht im Ansatz zu Ende gedacht. Auch finanziell ist die Idee unsinnig: Die Kosten der JKS blieben im städtischen Haushalt und belasten damit den knappen Etat Kulturförderung der Freien Träger zusätzlich.

Das zum Beschluss vorgelegte Konzept für die Arbeit der JKS in den nächsten 10 Jahren, erarbeitet in einem breiten Beteiligungsprozess ist stark: partizipativ, zukunftsfähig und breit aufgestellt. Mit einem zustimmenden Beschluss hätte der Stadtrat die gute Arbeit der JKS gewürdigt und den erfolgreichen Weg bestätigt, den die Schule unter der Leitung von Valentina Marcenaro seit ihrem Antritt 2020 geht.

“Der Stadtratsbeschluss gestern, stattdessen die Ausgliederung der JKS an die VHS zu prüfen, initiiert von der CDU, flankiert von AfD und TZ, ist ein weiteres Beispiel verfehlter kommunaler Kulturpolitik. Ohne Not wird die hervorragende Arbeit der Expert*innen der JKS ignoriert und gedroht etablierte Strukturen zu zerschlagen. Das ist kurzsichtiger Kulturkampf von rechter Seite!”, so Ulla Wacker abschließend.

Ansprechpartner*innen

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner