Die Vorlage V0459/25 „Sanierung der kommunalen Liegenschaft Akazienhof“ fand in der gestrigen Sitzung des Stadtbezirksrates Blasewitz nicht die erforderliche Mehrheit.
Stadtbezirksbeirätin Grit Schwalbe: „Mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass die geplante Sanierung des Akazienhofes im Rahmen des EFRE Projektes „Revitalisierung Altgruna“ von den Vertreter*innen aus dem politischen Mitte-Rechtssprektrum nicht unterstützt bzw. sogar abgelehnt wurde und damit gescheitert ist.“
Das Förderprogramm „Nachhaltig integrierte Stadtentwicklung EFRE IV 2021-2027“ für das Fördergebiet Altgruna wurde 2022 vom Stadtrat beschlossen. Eine hohe Förderquote durch den „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ erlaubt eine spürbare Aufwertung des Quartiers mit überschaubaren kommunalen Mitteln. Die Sanierung der Villa Akazienhof ist essentieller Bestandteil des Förderprojektes. Dies sieht insbesondere auch der Fördermittelgeber so, der die gesamte Förderung an die erfolgreiche Sanierung und Inbetriebnahme der Villa Akazienhof als Stadtteilhaus geknüpft hat.
Obwohl die Planung und Umsetzung des Projektes schon weit fortgeschritten ist, droht das Gesamtprojekt zu scheitern, wenn sich dieses Abstimmungsverhalten auch im Stadtrat bestätigt und damit die fristgerechte Sanierung des Akazienhofes verhindert wird. Es besteht dann das reale Risiko, dass die Stadt Dresden bereits ausgezahlte Fördermittel wieder zurückzahlen muss und dadurch ein erheblicher finanzieller Schaden entsteht, der deutlich über die vermeintlich gesparten Ausgaben hinausgeht.
Torsten Hans, finanzpolitischer Sprecher der BÜNDNISGRÜNE Stadtfraktion und Stadtrat für Gruna: „Über den finanziellen Schaden hinaus riskiert die Stadt Dresden, gegenüber Fördermittelgebern der EU und der Bundesrepublik als unzuverlässig wahrgenommen und zukünftig nicht wieder bei der Vergabe von Fördermitteln berücksichtigt zu werden. Das würde den Entwicklungsmöglichkeiten unserer Stadt spürbar schaden.“
Zahlreiche Beteiligungsformate in Gruna in den letzten Jahren haben gezeigt, dass sich viele Anwohner*innen der Villa Akazienhof eng verbunden fühlen und sie als identitätsstiftend im Stadtteil wahrnehmen.
Stadtbezirksbeirätin Grit Schwalbe abschließend: „Die Wiederherstellung des historischen Gebäudes bietet die Chance auf die Schaffung eines besonderen Begegnungsortes und Stadtteilhauses, in dem sich die Generationen begegnen und lokale Vereine und Initiativen sich treffen und vielfältige Angebote machen können.
Nach all unseren Gesprächen bei diversen Bürgerbeteilungsformaten im Stadtteil ist das der explizite Wunsch vieler Anwohner*innen und würde eine aktuell bestehende Angebotslücke des öffentlichen Lebens im Stadtteil wirksam schließen. Dafür werden wir uns weiter mit ganzer Kraft einsetzen.“
Link zur Sitzung des SBR Blasewitz am 01.10.2025, Vorstellung und Diskussion zu Sanierung Akazienhof ab Minute 53:00