Digitalisierungsstrategie für Dresdner Schulen: Sechs Jahre Vertröstung sind genug

Verlorene Zeit und verpasste Chancen

20.10.2025

Die vor 6 Jahren beschlossene Digitalisierungsstrategie für Dresdner Schulen lässt weiter auf sich warten. Ursprünglich sollte das Konzept im Mai 2020 vorliegen. Seitdem wurde die Vorlage mehrfach verschoben – und noch immer gibt es kein verbindliches Ergebnis.

„Seit sechs Jahren hören wir Ankündigungen, aber sehen keine Umsetzung“, kritisiert Katharina Ringler, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. In der aktuellen Beschlusskontrolle wird als neues Ziel zur Einbringung der Vorlage das 1. Quartal 2026 angekündigt. Diese Vorlage befand sich jedoch auch schon im September 2020, im Juli 2021, im Januar 2022, im Juli 2022, im Januar 2023, im September 2023 und im September 2024 in der Vorbereitung, wie die Beschlusskontrollen von damals zeigen. „Wer 6 Jahre statt 6 Monate zur Erarbeitung einer Vorlage braucht, macht sich unglaubwürdig. Von einem für Bildung zuständigen Bürgermeister Donhauser erwarte ich ein besseres Projektmanagement und eine größere Anstrengungsbereitschaft zur Zielerreichung“, so Ringler weiter.

Verlorene Zeit und verpasste Chancen

Die 2019 vom Stadtrat beauftrage Digitalstrategie sollte die Grundlage für moderne Lernumgebungen schaffen – mit klaren Standards für Ausstattung, Wartung, IT-Support und Lehrerfortbildung. Doch stattdessen wurde das Thema immer wieder vertagt.

„Während in anderen Städten längst Strukturen geschaffen wurden, kämpft Dresden noch immer mit Grundsatzfragen“, so Ringler weiter. „Funktionierende digitale Lernsysteme sind aber auch außerhalb von Pandemien ein wichtiger Bestandteil der Lernumgebung. Fünf Jahre nach dem ursprünglichen Termin immer noch kein Konzept vorlegen zu können, ist schlicht unverständlich.“

Forderung nach Transparenz und Tempo

Die Grünen fordern die Stadtverwaltung auf, endlich klare Prioritäten zu setzen und den Entwurf der Digitalstrategie öffentlich vorzulegen. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Umsetzung personell und finanziell hinterlegt ist.

„Was wir brauchen, ist ein verbindlicher Zeitplan und die Einbindung der Schulen in die Ausgestaltung. Wir werden deshalb die nun für 2026 angekündigte Vorlage mit großer Vehemenz einfordern“, betont Ringler abschließend.

Ansprechpartner*innen

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner