Rede – Bewerbung zur Bundesgartenschau 2033

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
verehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Zunächst das Wichtigste: meine Fraktion unterstützt grundsätzlich die Bewerbung Dresdens für die Bundesgartenschau 2033. Bundesgartenschauen sind nicht nur Blumenausstellungen oder ein Ausflug ins Paradies für Kleingärtner und andere Gartenfreunde, sondern haben in der Vergangenheit für viele Städte wichtige Impulse zur Stadtentwicklung geliefert. So sind in vielen Städten wunderschöne Parkanlagen entstanden, wie Planten un Blomen in Hamburg oder am Killesberg in Stuttgart. In der jüngeren Vergangenheit konnten Städte eine Bundesgartenschau erfolgreich nutzen, um vernachlässigte Stadtteile richtungweisend zu erneuern. So hat die Bundesgartenschau 2009 in Schwerin wesentlich zum Umbau der Innenstadt in eine grüne Innenstadt beigetragen. In Berlin Marzahn konnte 2017 ein rand-ständiger Stadtteil attraktiver gemacht werden und es entstanden nicht nur ein Naherholungsgebiet, sondern die nach wie vor sehenswerten „Gärten der Welt“. In Erfurt 2021 konnte die Gera-Flussaue renaturiert werden und es entstand ein großes Naherholungsareal in Nachbarschaft eines sozial benachteiligten Stadtteils. All dies haben die umfangreichen Fördermittel ermöglicht, die bei Bundesgartenschauen zur Verfügung stehen.

So können wir auch in Dresden die Bewerbung um die Bundesgarten-schau 2033 nutzen, um eine ökologisch und am Klimawandel orientierte Stadtentwicklung voranzubringen. Die in der Ideenskizze der Verwaltung vorgeschlagenen Hauptstandorte Blaues Band Geberbach und Südpark bieten dafür vielfältige Möglichkeiten. Wir freuen uns besonders, dass damit das für einen Biotopverbund im Dresdner Südosten besonders wichtige Projekt Geberbach Blaues Band endgültig abgesichert werden kann. Auch die Entwicklung des Südparks kann so schnell vorangebracht werden.

Doch es bleiben auch Fragen an die Ideenskizze. So wird etwas sehr großspurig auch von einem Grünzug in der Innenstadt von der Elbe über den Großen Garten und die TU bis hin zum Südpark gesprochen. Bei dem vielen Beton und Asphalt, die zwischen diesen Arealen liegen, ist ein Grünzug allerdings bisher nicht zu erkennen. Da müsste noch viel passieren. Es wird auch nicht deutlich, wie die Nachhaltigkeit gerade für den Naturschutz gewährleistet werden soll und welche ökologisch orientierten Impulse für den Nahverkehr, beispielsweise bei der Schaffung neuer Radverkehrsverbindungen, von der Buga ausgehen sollen.  Aber die Ideenskizze ist ja noch nicht der definitive Vorschlag. Mit der Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses sind nun ohnehin zahlreiche zusätzliche Wünsche und Aufträge formuliert worden. Deshalb ist es gut, wenn mit der Vorlage, die wir heute beschließen, zunächst einmal eine Machbarkeitsstudie beauftragt und ein Beratungsgremium In Arbeit gesetzt werden.

Für diesen Prozess ist eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung eine ganz wesentliche grüne Forderung. Deshalb haben wir über Ergänzungs-anträge, die Eingang in die Beschlussempfehlung gefunden haben, dafür gesorgt, dass auch die betroffenen Stadtbezirksbeiräte je einen Vertreter oder eine Vertreterin in die beratende Kommission entsenden können.

Vielen Dank!

Es gilt das gesprochene Wort – Stadtrat, 16. Dezember 2022