Fahrradfahrende haben generell Angst vor aufgehenden Autotüren. Mit Recht, wie die Unfallforschung der Versicherten feststellte. 7% der Unfälle zwischen PKW und Fahrrad entstehen durch dooring. Besonders brisant ist das auf der Karl-Marx-Straße in Klotzsche, denn hier fahren täglich, bergauf, bergab, über 1.000 Schülerinnen und Schüler ins Gymnasium.
Gleichzeitig ist die Karl-Marx-Straße eine Hauptroute im Radverkehr (Radverkehrskonzept). Um auf die Gefahr des doorings hinzuweisen, organisierte der ADFC im Mai 2020 eine Demonstration mit Poolnudeln auf dem Gepäckträger. Es wurde deutlich sichtbar, dass es unmöglich war, mit Einhaltung des Schutzabstandes von 1,50m, Fahrräder im dichten Autoverkehr zu überholen.
Eine Petition aus Klotzsche für sichere Radwege auf der Karl-Marx-Straße fand über 1.000 Unterschriften. Das zeigt deutlich das Interesse in Klotzsche.
Die Straßenverkehrsordnung stellt eindeutig die Sicherheit im Straßenverkehr an oberste Stelle. Die Verwaltung musste handeln. Viele in Klotzsche sind dankbar dafür, dass die Verwaltung hier schnell handelte. Pünktlich zur Rückkehr des Gymnasiums wurden breite Schutzstreifen mit Sicherheitsabstand zu parkenden Autos markiert. Hier soll nicht noch einmal ein Unfall wie in der Petersburger Straße passieren.
Vor, während und nach dem Umbau stellte die Verwaltung das Projekt in Klotzsche vor. Der Platz auf unseren Straßen in Dresden ist praktisch überall begrenzt. Dies führt zu Verteilungskonflikten, wie auch hier, denn Sicherheit im Radverkehr braucht Platz.
An der Karl-Marx-Straße kann nur auf einer Seite das Straßenrandparken erhalten werden. Erfreulich ist, dass die Verwaltung eine detaillierte Untersuchung zu Parken im Stadtbereich durchführte. Im Ergebnis wurde deutlich, dass es ausreichend Parkmöglichkeiten gibt, wenn private und öffentliche Parkflächen beachtet werden.
Wir Bündnisgrünen unterstützen Vorschläge von Bürger*innen, die im Stadtbezirksbeirat Klotzsche zum Thema vorgetragen wurden. So wäre es erfreulich, wenn die Stadtverwaltung demnach Spiegel an unübersichtlichen, einmündenden Seitenstraßen anbringen würde. Hingewiesen wurde mehrfach auf zu hohe Fahrgeschwindigkeit auf der Straße. Kontrollen würden abhelfen. Außerdem unterstützen wir Bündnisgrünen die Einführung von Bewohnerparken in Klotzsche. An vielen Stellen gibt es Beschwerden über Flughafengäste, die ihre Autos in Seitenstraßen abstellen. Damit wird für Bewohner der Parkraum knapp und das sollte verhindert werden.
Sich öffnende Autotüren, also dooring, ist gefährlich. Schülerinnen und Schüler müssen geschützt werden. Wir Bündnisgrünen begrüßen die Einrichtung der sicheren, breiten Radstreifen auf der Karl-Marx-Straße in Klotzsche und bitten um punktweise Abstimmung bei beiden Anträgen.
Vielen Dank!
Es gilt das gesprochene Wort – Stadtrat, 15. September 2022