Stadtratsrede – Torsten Schulze

Aktuelle Stunde Elbamare und Luftbad Dölzschen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,

das Luftbad Dölzschen hat eine lange Geschichte und ist fest verwurzelt im Stadtteil und der Stadt.
Seit 1870 gibt es dieses Bad, anfangs als reines Luftbad, seit Jahrzehnten mit dem bekannten 600 m2 großen Becken und seit einiger Zeit mit dem bekannten Sanierungsbedarf der Wasseraufbereitungstechnik.

3,2 Mill. Euro werden laut Kalkulation benötigt und 2 Mill. Euro würden die Technischen Werke aus Eigenmitteln bereitstellen. Zu diesen Plänen stehen wir auch als GRÜNE und haben auch in der Vergangenheit den Erhalt und die Sanierung unterstützt. Das durch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts die erhoffte Förderung von 1,2 Mill. Euro fraglich ist sollte uns motivieren unsere bestehenden Kontakte zu den Bundestagsfraktionen zu nutzen, um zu einem positiven Bescheid zu kommen. Bei der derzeit angespannten HH-Situation der Stadt wären städtische Mittel mit der Verzicht anderer Vorgaben verbunden. Das sollte dann auch allen klar sein und von allen hier im Stadtrat mitgetragen werden.

Zum Thema Elbamare gibt es auch nichts Neues, was eine Aktuelle Stunde dringend notwendig machen würde. Wir wissen alle, dass die Halle zur Abdeckung der Schwimmangebote im Dresdner Westen gebraucht wird. Wir wissen aber auch, dass wir und die Bäder GmbH das nicht zu jedem Preis vorhalten können und werden.

Der Rohbau des „Elbamare“ stammt noch aus DDR-Zeiten. 1995 wurden es als erstes Erlebnisbad Sachsens eröffnet und wurde damals regelrecht überrannt. Nach fast 30 Jahren Dauerbetrieb ist allerdings die gesamte Halle in die Jahre gekommen und der Sanierungsbedarf erreicht fast den Kostenrahmen für einen Neubau.

Der Investor und Eigentümer des „Elbamare“ hat in den vielen Jahren nicht schlecht von den Erträgen seiner damaligen Investitionen leben können und es wäre nur angemessen, in den Angeboten für eine Weitervermietung an die Bäder GmbH diese erzielte Rendite zu berücksichtigen.

Die bisher vorgelegten Miet- und Kaufangebote sind unter Berücksichtigung des Zustands und des Sanierungsbedarfs inakzeptabel. Da sind Überlegungen über einen möglichen Schwimmhallenneubau im Dresdner Westen am Ende realistischer und bezahlbarer.

Unsere Aufgabe als Stadträt:innen und im Aufsichtsrat sollte es sein, die Geschäftsführung und die Verwaltung zu stärken, damit wir nicht bei den Verhandlungen mit dem Eigentümer einknicken.