Ansiedlung von TSMC in Dresden

Chancen nutzen, lokale Unternehmen schützen

13.10.2023

Die Ankündigung des taiwanesischen Chipriesen TSMC, in Dresden einen Standort zu errichten, wurde und wird von vielen Seiten begrüßt. Doch die Großansiedlung bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere für die rund 40 mittelständischen Unternehmen im Gewerbegebiet Dresden-Rahnitz.

Die betroffenen Flächen waren ursprünglich eine landwirtschaftliche Liegenschaft und ehemalige Schweinemastanlage. Nach der Auflösung der LPG vermietete der neue und derzeitig noch aktuelle Eigentümer die Flächen zu sehr günstigen Konditionen. Neu ist die Information, dass TSMC auch diese Liegenschaft erwerben möchte, wodurch der Sitz der dort bisher ansässigen Unternehmen gefährdet ist.

„Wir bedauern sehr, dass die Unternehmen betroffen sind“, sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen Stadtratsfraktion Torsten Schulze. „Damit zeigt sich zum wiederholten Male sehr deutlich, dass Dresden dringend neue Gewerbeflächen entwickeln muss.“ Dieses Thema wurde in den letzten zehn Jahren häufig thematisiert, sodass 2017 ein Beschluss zur Fortschreibung des Gewerbeflächenentwicklungskonzepts gefasst wurde. Leider gab es dazu bisher keine Umsetzung, wie die jüngsten Nachfragen der Fraktion in den dafür zuständigen Ausschüssen zeigten. „Das setzt die Stadt jetzt massiv unter Druck“, so Schulze. „Mit dem neuen Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka und dem Amtsleiter der Wirtschaftsförderung, Steffen Rietzschel, muss das Thema nun forciert werden.“

Die sehr günstige Miete von knapp 3 Euro/qm, die viele Unternehmen bisher auf dem betroffenen Gelände zahlten, wird in Zukunft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr realisierbar sein. Ein ähnlicher Fall ereignete sich vor wenigen Jahren, als eine Vielzahl von Unternehmen von der Kötzschenbroder Straße in Pieschen umziehen mussten. „Diese Situationen kommen immer wieder vor“, betont Schulze. „Die Stadt hat hier keine Handhabe, da es sich nicht um städtische Gewerbeflächen handelt.“

„Daher ist es dringend notwendig, städtische Gewerbeflächen und -gebiete zu entwickeln“, so Schulze. Bei den meisten städtischen Gewerbegebieten liegt die Auslastung bereits bei 100%. Die Gewerbesteuereinnahmen sind für die Stadt von großer Bedeutung.

Abschließend betont Schulze: „Es ist wichtig, dass Dresden als Standort offen ist für internationalen Wettbewerb und technologische Innovation. Gleichzeitig müssen wir unsere hiesigen Unternehmer, insbesondere Klein- und Kleinstbetriebe, schützen und fördern.“

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