Blaues Wunder: Versuch macht klug
Sichere und komfortable Radwege sind ein wichtiges Anliegen für viele Dresdner*innen
Trotz sehr kurzfristiger Mobilisierung haben über 400 Radfahrer*innen am Montag früh 22 Minuten dafür demonstriert, dass auf dem Blauen Wunder endlich die vor 22 Jahren vom Stadtrat beschlossenen Radstreifen eingerichtet werden. Das im Vorfeld von Einigen prognostizierte Verkehrschaos blieb aus.
Besonders beeindruckend war die Geschwindigkeit, mit der die Demonstrierenden auf der Brücke für einen herannahenden Rettungswagen Platz machten.
Susanne Krause, Sprecherin für Mobilität, freut sich über dieses kraftvolle Zeichen für eine gerechtere Aufteilung der Verkehrswege:
„Unter den Demonstrierenden waren viele Ältere, die gern aktiv mobil sein wollen, sich auf dem Blauen Wunder aber bisher fürchten. Solange das so ist und auch Eltern ihren Kindern das Radfahren dort nicht erlauben, haben wir zwischen Körner- und Schillerplatz keinen angemessenen Verkehrsraum für ein sicheres Miteinander im Straßenverkehr. Das sehen auch die Dresdner Verkehrsbetriebe so, die schon bei der Vorbereitung des Verkehrsversuchs aber auch jetzt in der öffentlichen Debatte dafür plädieren, es einfach auszuprobieren,” stellt Krause klar.
Sie erinnert nochmal daran: „Dieser Versuch ist für 6 Monate angesetzt mit einer anschließenden Auswertung und der Option auf vorzeitige Beendigung. Ich wundere mich vor allem über die CDU, die einerseits fordert, mehr Verkehrsversuche zu machen und Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Beides unterstützen wir ausdrücklich. Andererseits passt es ihnen dann plötzlich doch nicht mehr, wenn es endlich losgehen soll.”
„Entgegen der Annahmen von Herrn Zastrow nutzen in Dresden übrigens auch sehr viele Menschen das Rad für ihren Arbeitsweg, einen Gegensatz zwischen den Demonstrierenden und berufstätigen Menschen aufzumachen, ist respektlos und realitätsfremd! Zudem wurde klar, dass Autofahrerinnen und Autofahrer relativ schnell andere Wege gefunden haben – das unterstellte Chaos ist überhaupt nicht eingetreten.
Wir wollen ein gutes Angebot schaffen, denn jeder Mensch, der mit dem Rad statt mit dem PKW das Blaue Wunder überquert, reduziert einen möglichen Stau, in dem die Busse der DVB stehen könnten und schafft mehr Platz für Menschen, die tatsächlich aufs Auto angewiesen sind“, so Krause abschließend.