Einführung eines Mietenfonds für die freie Kultur- und Kulturveranstalterszene
Interfraktionelle Presseinformationen
Die Veranstaltungsszene ist in besonderem Maße durch die Einschränkungen im Zuge der Pandemie-Bekämpfung betroffen. Veranstaltungen wurden als erstes untersagt und werden aller Voraussicht nach noch lange Beschränkungen unterliegen. Trotz der teilweisen Lockerungen ist eine vorausschauende Programmplanung kaum möglich. Konzertclubs, soziokulturelle Zentren, kleine Theater, Programmkinos und ähnliches müssen deshalb von der Stadt zusätzlich unterstützt werden um über die nächsten Monate zu kommen.
Der eingereichte Antrag beauftragt den Oberbürgermeister eine Förderrichtlinie zu erarbeiten. Musikveranstalter, kleine Theater, soziokulturelle Einrichtungen, Clubs und Kleinkunstbühnen sollen durch diese bis zu drei Monate Miete, Pacht- oder vergleichbare Verpflichtungen durch die Landeshauptstadt gefördert bekommen. Insgesamt soll die Unterstützung 500.000 EUR betragen.
Dazu äußert Stadtrat Magnus Hecht (DIE LINKE), Mitglied im Ausschuss für Kultur und Touristik:
“Für eine Stadt wie Dresden ist es sehr wichtig, die Orte für gute Kunst und Kultur zu erhalten. Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, dass Menschen sich auf und vor einer Bühne versammeln können. Das gilt nicht nur für Hochkultur und kulturelles Erbe, sondern auch für laute Musik in Kellerklubs, lachende Gesichter im kleinen Kabarett und beispielsweise Veranstaltungen der Soziokultur.“
Richard Kaniewski, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat, ergänzt:
„Clubszene und Soziokultur sind ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft. Dieses Verständnis muss sich endlich durchsetzen. Genau deswegen müssen wir in dieser speziellen Lage eben auch Musikveranstaltern, kleinen Theatern, der Soziokultur, den Clubs und Kleinkunstbühnen unter die Arme greifen. Unser Antrag will genau das: schnelle Hilfe für diejenigen, die bisher keine solide Corona-Unterstützung erhalten konnten. Wir dürfen nicht zulassen, dass Covid-19 unserer kulturellen Vielfalt die Luft zum Atmen nimmt.“
Stadtrat Michael Schmelich, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/ Die Grünen, äußert:
„Die Coronakrise droht, einen Kahlschlag in der Dresdner freien Szene zu bewirken. Verantwortungsvolle Stadtpolitik muss sicherstellen, dass Clubs, Theater und Soziokultur diese schwere Krise überleben können. Jetzt zu helfen ist besser, als später die Scherben zusammenzufegen. Die Haushaltssperre darf für Tatenlosigkeit keine Ausrede sein.“