Eine Querung der Elbe von der Kötzschenbroder Straße kann den Weg aus Pieschen zum Ostragehege und weiter in die Friedrichstraße deutlich verkürzen. Gestern standen dafür zwei Varianten im Stadtrat zur Wahl. Ein Antrag der SPD für eine Fähre, sowie unser BÜNDNISGRÜNER Vorschlag für eine Fuß-/Radbrücke. Nach kontroverser Diskussion entschied der Stadtrat mit den Stimmen von SPD, LINKE und AfD für die Fährverbindung.
Ulrike Caspary, Stadträtin für Bündnis 90/Die Grünen erklärt dazu: „Wir Bündnisgrüne hatten eine Fuß-Radbrücke vorgeschlagen, da sie weniger Einfluss auf das Naturschutzgebiet Elbwiesen vor dem Ostragehege hat als eine Fähre. Eine Radbrücke würden voraussichtlich ca. 4.500 Menschen täglich nutzen, eine Fähre hingegen höchstens 600 Menschen über die Elbe bringen. Bitter, dass diese aktive Radverkehrsförderung vorerst abgewählt wurde. Die Radbrücke würde eine Lenkungswirkung vom Auto- zum Radverkehr entfalten und könnte auch überregionale Verbindungen wie beispielsweise von Radebeul und Coswig in Richtung Innenstadt oder Uni-Campus deutlich attraktiver machen!“
„Noch dazu wurde unser Vorschlag abgelehnt, die Naturschutzverbände und Umweltinitiativen in die Entscheidung mit einzubeziehen. Dies wäre dringend erforderlich gewesen, um den bestmöglichen Schutz der Elbwiesen zu erreichen, die durch die Anlegestellen am Ufersaum und die nötige barrierefreie Zuwegung stark beeinträchtigt würden.“
Susanne Krause, ebenfalls Stadträtin sowie Mitglied des Aufsichtsrates der DVB ergänzt: „Es ist für uns unverständlich, dass SPD, LINKE und AfD mit der Entscheidung zur Fähre die DVB mit zusätzlichen 500.000 Euro Betriebskosten jährlich belasten wollen. Dabei ist noch nicht einmal mit einem Zugewinn an Fahrgästen für die DVB zu rechnen. Zudem ist der Investitionsbetrag von derzeit veranschlagten 7 Mio. Euro für das Lieblingsprojekt einzelner Stadträte ein ziemlich hoher Einzelposten in kommenden Haushalten.“