Kein Ausbau der Hauptstraße zu Lasten des Busverkehrs

Erklärung der Bündnis 90/Die Grünen - Ortsgruppe Langebrück

11.05.2021

Die Ortsgruppe Langebrück begrüßt die Pläne zur Sanierung der Hauptstraße, sie ist ein Gewinn für Anwohner, Fußgänger und Busverkehr. Ein behutsames Vorgehen im denkmalgeschützten Kern ist dabei notwendig für den Erhalt des attraktiven Langebrücker Dorfkerns.

Durch einen aktuellen Beschluss des Stadtrates wird Langebrück erstmals seit der Eingemeindung ab Herbst 2021 von der DVB erschlossen. Die Langebrücker Grünen unterstützen selbstverständlich, dass der Bus auch zukünftig über die Hauptstraße fährt, schon jetzt durchfährt der Bus den Dorfkern. Eine Abkopplung vom neuen Busnetz ist nicht akzeptabel, denn an der Hauptstraße wohnen die Fahrgäste, nur so ist der direkte Umstieg am Bahnhof möglich. Die Langebrücker Grünen fordern nicht nur den Erhalt der Haltestelle am Spritzenhaus, sondern auch die Prüfung der Einrichtung zusätzlicher Haltestellen.

Für den Ausbau der Klotzscher Straße fordern die Langebrücker Grünen Untersuchungen der aktuellen Verkehrsströme. Der Beschluss ist aus dem Jahr 2005. Inzwischen hat sich viel verändert. Damals war das Unterdorf erheblich vom Ausweichverkehr von der A4 in Richtung des östlichen Dresdner Stadtgebietes belastet. So entstanden die Ausbaupläne der Klotzscher Straße. Der befürchtete Autobahnzubringerverkehr sollte über eine ausgebaute Klotzscher Straße das südliche Unterdorf umfahren.

Heute gibt es stattdessen die Anschlussstelle am Flughafen an der A4, der Gänsefuß ist gesperrt und damit die Verbindung zur Fischhausstraße, die S 177 wird ausgebaut und die direkte Verbindung zwischen A4 und die A17 verhindert auch Schleichverkehr durch Langebrück.

Welcher Verkehr soll dann noch um den Ortskern gelenkt werden? Und das auch noch zu Lasten des Busverkehrs auf der südlichen Hauptstraße?

Es gibt keine aktuellen Verkehrsuntersuchungen, die den dauerhaften Gewinn des Ausbaus der Klotzscher Straße für die Langebrücker belegen. Zahlen aus dem Jahr 2015 basieren nur auf Annahmen. Der Verkehr auf der Hauptstraße hat demnach sogar abgenommen. Wir Grünen wollen, dass Untersuchungen vor einem Beschluss durchgeführt werden und dass auch der Radverkehr berücksichtigt wird.

Christian Lindner, Mitglied der GRÜNEN Ortsgruppe Langebrück erklärt: “Vor einer Entscheidung über das Vorhaben halten wir konkret die Klärung folgender Fragen für erforderlich: Welche Verkehrsmengen rechtfertigen die vorliegende Planung? Wieso soll der Verkehr auf der nördliche Klotzscher Straße zunehmen, obwohl er tatsächlich auf der Hauptstraße abnimmt? Wird sich die Verkehrssituation nach dem Ausbau im Unterdorf verändern? Warum wird der Radverkehr bei der Planung Klotzscher Straße und der Hauptstraße nicht angemessen berücksichtigt? Hier fordern wir umfassende Informationen und wollen in Dialog mit betroffenen Bürger*innen treten.“

Ulrike Caspary, Sprecherin für Rad- und Fußverkehr der Stadtratsfraktion und wohnhaft in Klotzsche, ergänzt: “Wir wollen wissen, welchen echten Gewinn die Langebrücker vom Ausbau der Klotzscher Straße haben. Deshalb wollen wir, dass die Verwaltung untersucht, wie sich der Ausbau der Klotzscher Straße auf alle Verkehrsarten, auf den Naherholungswert und auf die Natur tatsächlich auswirkt. Im Stadtrat haben wir vor Kurzem die Führung der neuen Buslinie 78 durch die Hauptstraße beschlossen. Hier könnten Veränderungen der Bushaltestellen Verbesserungen für die Langebrücker Bevölkerung bringen. Wir schlagen vor, das gemeinsam mit der DVB zu planen.“

Ersetzungsantrag Hauptstrasse Langebrück (PDF)

Hintergrundinformationen zu den aktuellen Planungen (PDF)