Zukunft der Sächsischen Dampfschifffahrt auf der Elbe
Verkauf der Dampfschiffe an privates Unternehmen
Auf der heutigen Pressekonferenz auf dem Salonschiff „August der Starke“ stellte sich der neue Eigentümer der traditionsreichen Sächsischen Dampfschifffahrt (SDS) Herr Robert Straubhaar vor. Herr Straubhaar ist CEO und Mehrheitsaktionär des Schweizer Unternehmens United Rivers AG mit Sitz in Basel die die Sächsische Dampfschifffahrt aus dem Insolvenzverfahren übernommen hat. Damit ist die älteste Dampfschiffflotte gerettet und wird zukünftig durch ein Privatunternehmen weitergeführt. Mit der Übernahme werden auch die 70 Mitarbeiter*innen der SDS und die ca. 80 Mitarbeiter*innen der ElbeZeit GmbH übernommen.
„Mit der jetzt gefundenen Übernahme geht die Dampfschifffahrt an ein in der Binnenschifffahrt und Tagesausflugschiffen erfahrenes Unternehmen. Wir gehen von einem langfristigen und mit den Interessen von Dresden und den Elbeanrainern zu vereinbarendes Engagement aus, dass sich bei der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells auch den Anpassungen an den Klimawandel mit Niedrigwasser und Trockenperioden sowie der Nachhaltigkeit widmet“, begrüßt Torsten Schulze, wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion die gefundene Lösung.
Vor der Sommerpause hatte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit einem Eilantrag im Stadtrat ursprünglich eine andere Lösung für die Schieflage bei der Sächsischen Dampfschifffahrt vorgeschlagen. Auf der letzten Sitzung vor der Sommerpause wurde dieser Eilantrag durch Oberbürgermeister Dirk Hilbert mit einer formalen Begründung nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Damit war eine Behandlung dieses Antrages nicht möglich.
„Als GRÜNE war uns mit unserem Antrag wichtig, dass sich die Stadt zusammen mit dem Freistaat Sachsen und den Anrainerregionen Meißen und Sächsische Schweiz am laufenden Insolvenzverfahren beteiligt und die für Dresden und die Elbeschifffahrt wichtigen historischen Dampfschiffe in die öffentliche Hand überführt. Die neugegründete Gesellschaft KULTURERBE DAMPFSCHIFFE DRESDEN GmbH übernimmt jetzt diese Funktion in privater Trägerschaft. Der noch einzurichtende Beirat hat hier eine wichtige Aufgabe um den Verbleib der Dampfer in Dresden zu sichern. Wir werden sehr zügig dazu Gespräche mit dem neuen Unternehmen aufnehmen“, so Torsten Schulze weiter.
Thomas Löser äußert sich als Stadtrat und Wahlkreisabgeordneter für die Dresdner Altstadt wie folgt: „Die Flotte wird mit dem Verkauf an die Schweizer River Advice AG jeglicher Entscheidung der öffentlichen Hand entzogen. Es ist völlig unklar ob das Unternehmen dauerhaft alle Schiffe in Sachsen behalten wird, oder ob es zur Teilzerschlagung der Flotte kommt. Aus meiner Sicht gehört ein Kulturgut und schwimmendes Industriedenkmal wie die Weiße Flotte nicht in Privathand. Leider hat sich auch der Freistaat als ehemaliger Anteilseigner des Unternehmens einen schlanken Fuß gemacht und dem Verkauf der Flotte tatenlos zugesehen. Unser Vorschlag einer Übernahme der Flotte in eine kommunale Bietergemeinschaft aus Anrainerkommunen und Freistaat wurde nicht ernsthaft diskutiert. Es bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass der Erwerber seine Ankündigungen wahr macht und die Weiße Flotte In Sachsen wieder in wirtschaftlich sichere Gewässer führt“, so Thomas Löser abschließend.