Hilberts Kürzungspläne gefährden langfristige Leistungsfähigkeit der Landeshauptstadt

Grüne schlagen Alarm

28.08.2025

OB Hilbert will Dresdens Stadtverwaltung bis 2029 stark schrumpfen. Das bedeutet: längere Wartezeiten, weniger Service, mehr Frust für die Bürger*innen und Fachkräftemangel ab 2030ern. 

Dresden soll in den kommenden Jahren deutlich mehr Stellen abbauen, als der Stadtrat mit dem letzten Haushalt überhaupt beschlossen hat. Statt der geforderten 5 Prozent Reduktion peilt Hilbert eine Zielmarke von 6.500 Vollzeitäquivalenten an – ein Einschnitt, der die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung auf Jahre massiv gefährdet.  

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat deshalb eine Anfrage (AF0679/25) am 20.08.2025 eingereicht, die Aufklärung vom Oberbürgermeister fordert: Nach welchen Kriterien wurden die Reduktionsquoten zugeteilt? Wie wird mit elementaren Leistungen wie Bürgerbüros, Kitas oder Bauanträge umgegangen?  

„Personalreduktion kann nur optimierten Prozessen und Digitalisierung nachfolgen und muss Hand in Hand mit den Mitarbeitenden gehen, denn der Erfolg ist auch von ihrer Motivation abhängig”, kritisiert Moritz Knobel, Sprecher für Allgemeine Verwaltung. 

Es benötige ein Gesamtkonzept für das Personal der Landeshauptstadt, die gemeinsam mit Haushaltstrukturkonzept und Haushalt 2027_2028. Zudem benötige es an Nachwuchsgewinnung und Weiter- und Umschulungsangeboten für verwaltungsinterne Wechsel. 

Knobel stellt klar: „Wir benötigen eine Verwaltung, die effizient, digital und bürgernah arbeitet. Auch über das Jahr 2030 hinaus. Wir dürfen in Dresden nicht in die Lehrkraftfalle der 90er tappen, indem wir erst stark reduzieren und anschließend an Fachkräftemangel leiden. Es benötigt also eine Personalstrategie, die in Jahrzehnten denkt, nicht von Haushalt zu Haushalt“ 

Die GRÜNE Fraktion verweist darauf, dass das Vertrauen in Staat und Demokratie entscheidend davon abhängt, ob öffentliche Aufgaben verlässlich erfüllt werden. „Eine funktionierende Verwaltung ist das Rückgrat unserer kommunalen Demokratie. Wenn Bürgerinnen und Bürger monatelang auf Termine warten müssen oder wichtige Infrastrukturprojekte durch Personalmangel verzögert werden, wird Vertrauen in staatliche Institutionen untergraben, so Knobel weiter. 

Die GRÜNE-Fraktion im Dresdner Stadtrat fordert Oberbürgermeister Hilbert auf, dem Stadtrat umgehend eine durchdachte und transparente Personalstrategie vorzulegen, die auf einer umfassenden Digitalisierung und Prozessoptimierung basiert, anstatt pauschale Kürzungen vorzunehmen. Die GRÜNE-Fraktion steht für Gespräche mit dem Oberbürgermeister und konstruktive Mehrheiten jederzeit zur Verfügung. 

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