Jahrzehntelanger Planungsprozess findet ein Ende
Ausbau der Königsbrücker Straße Süd kurzfristig absehbar
Susanne Krause, Sprecherin für Mobilität zur heutigen Veröffentlichung des Planfeststellungsbeschlusses zum Ausbau der Königsbrücker Straße Süd durch die Landesdirektion:
„Gut, dass ein jahrzehntelanger Planungsprozess jetzt einen Abschluss findet und Baurecht für die schon lange notwendige Sanierung der Königsbrücker Straße vorliegt. Insbesondere für die DVB rückt nun endlich eine der wichtigsten ausstehenden Baumaßnahmen in greifbare Nähe. Aber auch die übrige städtische Infrastruktur, wie z.B. die Abwasserkanäle, braucht das Update dringend.
Leider wurde die Umsetzung durch die lange Genehmigungsdauer im Land um Jahre verzögert, so dass Stadtentwässerung und DREWAG den Zustand der Leitungen jetzt als dramatisch beschreiben. Wir haben es dem jetzige, grünen Baubürgermeister Stephan Kühn zu verdanken, dass die Genehmigung endlich vorliegt, er setzte sich seit seinem Amtsantritt intensiv dafür ein. Glücklicherweise hat er bereits die Sanierung der Stauffenbergallee eingeleitet, damit, sobald die Auftragsvergabe abgeschlossen ist, nahtlos mit dem Bau begonnen werden kann.
Mein wesentlicher Dank geht an Raoul Schmidt-Lamontain, der als der erste GRÜNE Baubürgermeister unserer Stadt mit einem vorbildlichen Beteiligungsprozess den mittleren Abschnitt zwischen Katharinenstraße und Bischofsweg in einen der urbanen Neustadt angemessenen Stadtraum verbessern konnte und außerdem für sichere und durchgehende Radverkehrsanlagen entlang des gesamten Straßenzugs gesorgt hat. Unter CDU-Baubürgermeistern und CDU-Ratsmehrheiten war das bis dahin undenkbar.
Das große Manko der Planungen besteht in der Grundannahme, dass der Kfz-Verkehr auf der Königsbrücker Straße erheblich anwachsen soll. Dies ergibt sich aus den traditionell Kfz-dominierten und unüberwundenen Prognosen von Land und Bund im Geiste der 90er Jahre. Seit Jahren werden auf der Königsbrücker Straße für eine Hauptverkehrsstraße eher geringe Nutzungszahlen für den Autoverkehr erfasst. Würde man auf Grundlage dieses realistischen Bedarfs planen, könnten sich auch die Abschnitte direkt am Albertplatz sowie vom Bischofsweg bis zur Stauffenbergallee näher an den jetzigen Dimensionen der Straße orientieren.
Unter dem Strich bleibt das Projekt Königsbrücker Straße ein wichtiges Schlüsselprojekt für die hohe ÖPNV-Qualität, die die Dresdner*innen und Gäste der Stadt so schätzen. Mit einer Verlängerung der Linie 8 werden außerdem die bestehenden und neuen Arbeitsplätze im Dresdner Nordraum besser erreichbar sein.
Ich möchte mich besonders bei allen bedanken, die das Projekt kritisch-konstruktiv begleiten, dazu gehört neben der Initiative Königsbrücker muss leben/Stadt muss atmen, der ADFC Dresden sowie die vielen Anwohner*innen in der Neustadt und dem Hechtviertel, die auf Demos und mit Einwendungen gezeigt haben, dass sie sich für eine moderne, auf umweltfreundliche Mobilität ausgerichtete Stadtplanung engagieren.“