Grüne Fraktion reicht Antrag für krisenfeste Mobilität ein
Hohe Spritpreise: ÖPNV und Radverkehr als Alternativen stärken
Der Krieg in der Ukraine wird zu weiter steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten und damit auch deutlich erhöhten Spritpreisen führen. Die bundesweite Erhöhung der Pendlerpauschale unterstützt gerade nicht die Menschen, die eine Unterstützung am dringendsten brauchen.
Die Grüne Fraktion hat einen Antrag eingereicht, mit Vorschlägen, wie kurzfristig wichtige Ressourcen eingespart und gleichzeitig möglichst vielen Menschen weiterhin uneingeschränkte Mobilität ermöglicht werden kann.
Susanne Krause, Sprecherin für Mobilität, erklärt:
»Es ist leicht, im Verkehrsbereich den Verbrauch von Öl zu reduzieren: Wir wollen Anreize schaffen, das Auto stehen zu lassen. Viele Fahrten, die mit dem Auto unternommen werden, sind kürzer als fünf Kilometer und lassen sich theoretisch leicht ersetzen. Praktisch mangelt es an vielen Stellen aber noch an einer sicheren, einladenden Verkehrsführung für Fahrräder oder an attraktiven, zügigen Verbindungen mit Bahn oder Bus.«
Ulrike Caspary, Sprecherin für Rad- und Fußverkehr, ergänzt:
»Um kurzfristige Verbesserungen zu erreichen, ist es wichtig, Maßnahmen, wie z.B. vorübergehende Radwege, ohne aufwendige verkehrstechnische Untersuchung einfach mal zu machen. Das kann dann ohne große Kosten oder Planungen live erprobt und erlebbar gemacht werden und bei Bedarf wird nachgesteuert.«
Im Antrag werden Vorschläge gemacht, wie möglichst schnell zuverlässige Bedingungen für den Radverkehr geschaffen und der ÖPNV attraktiver gemacht werden kann. So sollen zum Beispiel an allen Hauptstraßen ohne Straßenbahn mit mehr als einer Fahrbahn pro Richtung temporäre Radwege (Pop-up-Bike-Lanes) eingereicht werden, sofern dort noch keine vorhanden sind. Ulrike Caspary schlägt zum Beispiel die Radeburger Straße vor: Hier gibt es drei Fahrspuren und bergauf würde für den KfZ-Verkehr eine Fahrspur ausreichen.
Um mehr Menschen die Nutzung von Bus und Bahn zu ermöglichen und den Zugang zu erleichtern, schlägt die Fraktion unter anderem »Schnupperangebote« im Anschluss an das angekündigte 9-Euro-Ticket vor, außerdem eine Ausweitung des Mobibike-Systems und die schnelle Schaffung von sicheren Radabstellanlagen an S-Bahn-Haltepunkten und Endstationen der Straßenbahn.
Susanne Krause dazu abschließend: »Jeder weiß, dass im Straßenverkehr in Form von Benzin und Diesel viel fossile Energie verbraucht wird. Der Krieg in der Ukraine führt uns die Folgen unserer Energieabhängigkeit auf brutale Weise vor Augen – das Geld, mit dem wir Rohstoffe wie Kohle, Gas aber auch Öl bezahlen, füllt die russische Kriegskasse. Unser Antrag soll die Stadtverwaltung beauftragen, zügig Abhilfe zu schaffen und das Tempo für die Mobilitätswende zu steigern.«