Mit Beschluss des Stadtrats vom 30.01.2020 ist Klimaschutz zu einer städtischen Aufgabe von höchster Priorität geworden. Die Landeshauptstadt steht damit in einer besonderen Verantwortung, das Ziel der Klimaneutralität Dresdens möglichst rasch zu erreichen und Vorbild für große Unternehmen in der Stadt, Gewerbetreibende und private Haushalte zu sein.
Dr. Wolfgang Deppe, Sprecher für Umwelt und Klima der Fraktion erklärt: „Hitze und Trockenheit und auch der Ukrainekrieg führen uns in diesem Sommer einmal mehr vor Augen, wie dringend wir in vielen Bereichen, so auch bei der Energieversorgung, deutlich schneller umsteuern müssen. Die Klimakrise ist da, wie sehr nachfolgende Generationen unter ihr leiden werden, haben wir noch in der Hand.“
Bereits 2017 hat der Stadtrat beschlossen, dass die Stadt Dresden pro Jahr mindestens zehn kommunale Dachflächen für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen (PVA) zur Verfügung stellt.
„Mit unserem Antrag“, so Dr. Deppe, „streben wir jetzt eine deutliche Steigerung dieses Ziels an, indem nunmehr mindestens 30 Dach- oder Fassadenflächen für die Errichtung von PVA mit einer Mindestleistung von 2.000 kWp vorgesehen werden. Dies deckt sich auch mit den Zielen des bereits 2013 beschlossenen Energie- und Klimaschutzkonzepts der Landeshauptstadt.“
Zur Realisierung sollen nun neben Neubauten auch Bestandsgebäude einbezogen werden. „Auch der Denkmalschutz darf hier keine unüberwindbaren Hürden aufbauen“, so der Stadtrat weiter, „zum Beispiel soll erneut ein Antrag auf Errichtung einer PV-Anlage auf dem Dach des Kulturpalastes gestellt werden.“ Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Kulturamt Dresden soll ein Leitfaden „Denkmalschutz und erneuerbare Energien“ erstellt werden.
Neben der Eigennutzung der Dachflächen durch die Landeshauptstadt Dresden, gibt es auch die Möglichkeit der „Inhouse“-Vergabe“ an die Energieverbund Dresden GmbH (zu 100% im Eigentum der Stadt) und die Verpachtung an Dritte, wie zum Beispiel Energiegenossenschaften.
„Für letztere sollten dringend die Bedingungen im Musterpachtvertrag der Stadt verbessert werden, um die Pacht attraktiver zu machen“, fordert Dr. Deppe. „Wichtig ist auch, dass der Oberbürgermeister die notwendigen personellen Kapazitäten für Planung und Vergabe zur Verfügung stellt.“
„Dresdens Möglichkeiten zum Einsatz erneuerbarer Energie liegen vor allem auf den Dächern der Stadt. Wir wollen dieses Potenzial schnell nutzen“, so der Stadtrat abschließend.
A0383_22_Photovoltaik bei städtischen Gebäuden rasch ausbauen