Rechtsextremismus entschieden entgegentreten
Rassismus klar benennen, soziale Infrastruktur stärken
Am Abend des 09.06.2020 kam es in Dresden-Strehlen zu einem mutmaßlich rassistisch motivierten Angriff auf ein Kind. Der Dreijährige stürzte und erlitt leichte Verletzungen. Dem voraus gegangen waren Beleidigungen gegen die Mutter und das Kind. Bereits Ende letzten Jahres war es im Dresdner Süden zu körperlicher Gewalt gegenüber einem Kleinkind gekommen.
„Dresden darf nach einer solchen Tat nicht zur Tagesordnung übergehen“, fordert Stadträtin Andrea Mühle. „Oberbürgermeister Hilbert, die Stadtverwaltung Dresden und alle demokratischen Parteien im Stadtrat müssen sich zum Kampf gegen Rassismus in dieser Stadt bekennen. Die Mitgliedschaft in der Städtekoalition gegen Rassismus muss mit Leben gefüllt werden, montags auf der Straße und in unser aller täglichem Handeln.“
„In Dresden gibt es eine gesellschaftliche Akzeptanz für Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und rechtsradikales Gedankengut, das ist leider schonungslos festzustellen. In Gartensparten, beim Fußball oder im öffentlichen Raum sind rechtspopulistische Positionen Alltag. Der Dresdner Südosten bildet dabei einen Schwerpunkt, wie die Ergebnisse der Kommunalwahl 2019 belegen“, ergänzt Stadtbezirksbeirätin, Julia Günther.
„Rechtsextreme Schmierereien und rassistische Symbole sind in Stadtteilen wie Strehlen und Reick oft wochenlang sichtbar, ohne dass die Flächen gereinigt werden. Hier muss die Stadtverwaltung konsequenter handeln. Die integrierende Sozialarbeit für Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene aus allen Kulturen muss insbesondere in diesem Teil der Stadt erhalten und weiter ausgebaut werden. Dazu gehört für mich auch der lückenlose Fortbestand des Kinder- und Jugendhauses Mareicke in Prohlis, wo das Zusammenspiel aller Kulturen gelebt wird“, so die Stadtbezirksbeirätin abschließend.