Schließung der Wochenmärkte:

GRÜNE schlagen Aufkaufprogramm vor

27.03.2020

Gerade in Zeiten von Corona: Lokale Bauern unterstützen, Versorgung für Benachteiligte in Dresden sichern

Anja Osiander, Sprecherin für nachhaltige Vergabe der Fraktion, erklärt: „Es leuchtet nicht ein, den Verkauf im Freien zu untersagen, während die Supermärkte geöffnet bleiben sollen.

Die Produktion in der Region reduziert das Risiko, Viren quer durch Europa zu übertragen. Deshalb sollte sie gestärkt werden und nicht stillgelegt.

Wir wünschen uns, dass eine pragmatische Lösung gefunden wird, um die Wochenmärkte weiter zu betreiben, ohne dass dabei die Vorsorge gegen die Verbreitung des Virus zu kurz kommt. Möglich wären z.B. ähnliche Vorkehrungen, wie in Supermärkten: Einmal-Handschuhe für das Verkaufspersonal, Abschirmung durch provisorische Plexiglas-Konstruktionen, Vorkehrungen zur Einhaltung der Abstandsregeln. Vergangene Woche wurden solche Ansätze auf dem Lingner-Markt schon auf freiwilliger Basis praktiziert.

Unabhängig davon schlagen wir vor, dass die Stadtverwaltung Obst und Gemüse von lokalen Produzenten aufkaufen sollte, soweit es nicht auf den Wochenmärkten verkauft wird.  Ziel ist es, diese Lebensmittel mit Unterstützung sozialer Träger an Bedürftige zu verteilen. Der Bedarf ist da, wie die folgenden Zahlen zeigen:

7000 Kinder in Dresden bekommen wegen der Schließung von Schulen und Kitas kein kostenloses Mittagessen mehr. Diese Mahlzeit wird im normalen Betrieb von der Stadt aus Bundesmitteln im Rahmen des Programms Bildung und Teilhabe bezahlt (Zahlen des Sozialamtes vom Dezember 2019). Bei der Dresdner Tafel sind mehr als 3800 Bedürftige registriert.

Die Details des Aufkaufprogramms soll das Amt für Wirtschaftsförderung mit der Marktgilde und mit Essensausgabestellen wie der Dresdner Tafel aushandeln. Die finanziellen Mittel dafür sollen – so wie die vom Oberbürgermeister vorgeschlagene Soforthilfe in Höhe von 5 Millionen Euro für Betriebe – aus dem Überschuss im städtischen Haushalt 2019 aufgebracht werden.

Damit können wir in diesen schwierigen Zeiten entscheidende Hilfe für die lokalen Produzenten und für die Schwachen in unserer Stadt leisten.“

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