Stillstand beim Ersatzneubau des Bertolt-Brecht-Gymnasiums
Bildungsbürgermeister Donhauser muss Engagement jetzt weiter verstärken
„Es ist gut, dass die Stadtverwaltung aktiv in Gesprächen mit dem Freistaat steht, um Fördermittel für den Ersatzneubau des Bertolt-Brecht-Gymnasiums zu sichern“, erklärt Katharina Ringler, bildungspolitische Sprecherin der Bündnisgrünen Fraktion im Dresdner Stadtrat im Blick auf die Antwort auf ihre Anfrage AF0856/25, siehe Anlage). „Doch die bisherigen Schritte reichen noch nicht aus, um das Johannstädter Schulbauprojekt im Zeitplan umzusetzen. Jetzt braucht es mehr Nachdruck und vor allem Tempo. Jede Verzögerung belastet die gesamte Schullandschaft im bereits von Belastungen geprägten Schulbezirk Altstadt weiter.“
Aus der aktuellen Verwaltungsantwort geht hervor, dass seit Ende Oktober Gespräche auf Ebene des Staatsministers Clemens mit dem Sächsischen Kultusministerium laufen. Von 1,1 Mrd. Euro, die über Förderprogramme vergeben werden, sollen 45 Prozent in den kommunalen Schulhausbau in Sachsen fließen. „Während in anderen Städten längst aktiv um Mittel aus dem Bundes-Sondervermögen geworben wird, wartet Dresden auf ‚Erhalt von Informationen‘. Das ist zu passiv für so ein wichtiges Thema“, kritisiert Ringler. „Wir erwarten, dass die Stadt jetzt mit allem Nachdruck selbstbewusst auf die schnelle Verteilung der Fördermittel hinwirkt.“
Der geplante Ersatzneubau des Bertolt-Brecht-Gymnasiums wurde bereits im Februar 2025 vom Stadtrat beschlossen, steht aber unter dem Vorbehalt der Fördermittelbewilligung durch den Freistaat. Da der sächsische Haushalt 2025/2026 keine Mittel für Schulneubauten vorsieht, ruht das Projekt derzeit. Damit verschiebt sich auch der für Herbst 2025 geplante Abrissbeginn des bisherigen Gebäudes. Der aktuelle Zeitverzug beträgt sieben Monate. Damit bleibt das Bertolt-Brecht-Gymnasium weiterhin auf unbestimmte Zeit an seinem Auslagerungsstandort – mit allen Einschränkungen für Schüler*innen und Lehrkräfte. So bringt die Auslagerung auf unbestimmte Zeit viele Unsicherheiten mit sich, erschwert eine Identifikation mit der Schule und verhindert vor allem das Lernen in modernen Fachräumen. Auch für zukünftige Schüler*innen ist die unsichere Zukunft des Standorts ein Unsicherheitsfaktor, der sie im Zweifel an andere Schulen zieht.
„Wir wissen, dass die Rahmenbedingungen schwierig sind“, betont Ringler. „Aber gerade deshalb muss Dresden beim Einwerben von Bundesmitteln sichtbar und präsent sein.“