Genau vor zwei Wochen wurde der Verkauf des Sachsenbades in einer denkwürdigen Sitzung mit einer knappen Mehrheit im Dresdner Stadtrat besiegelt. Zum selben Zeitpunkt argumentiert Oberbürgermeister Dirk Hilbert in seiner Verkaufsvorlage zum Sachsenbad mit nicht vorhandenen finanziellen Ressourcen der Landeshauptstadt. Zwei Wochen später stellt der Oberbürgermeister einen Jahresüberschuss von 2020 in Höhe von 109 Millionen Euro vor.
Kati Bischoffberger, Sprecherin für Bürgerbeteiligung und Mitglied im Finanzausschuss, kommentiert:
„Sehr geehrter Herr Hilbert, wie erklären Sie den Dresdnerinnen und Dresdnern, dass Sie fast zeitgleich mit einem außergewöhnlich hohen Jahresabschluss des letzten Jahres, kommunales Eigentum mit der Begründung fehlender finanzieller Ressourcen verkaufen? Auch wir sind für den Neubau eines Schwimmbades für Pieschen, aber die Menschen im Stadtteil haben sich für den Erhalt des echten Sachsenbades, einem Kulturdenkmal als öffentlichem Raum und für den Erhalt einer städtischen Immobilie ausgesprochen. Es ist enttäuschend, dass Sie als Oberbürgermeister die Mindestforderung der Bürgerinnen und Bürger nicht erfüllen wollten, obwohl Sie dies spielend gekonnt hätten: Das Sachsenbad vor dem Verkauf zu bewahren.“
Thomas Löser, Sprecher für Stadtentwicklung und Bau, ergänzt:
„Der Verkauf des Sachsenbades war unnötig und schädigt das kommunale Vermögen der Stadt Dresden. Ein so bedeutendes Kulturdenkmal wie das Sachsenbad zu verkaufen, tut man nicht, wenn man gleichzeitig einen Jahresabschluss in Höhe von 109 Mio. Euro verteilt. Die Erzählung von einem „neuen Sachsenbad“ von Oberbürgermeister Hilbert ist eine gute Kommunikationspirouette täuscht aber nicht darüber hinweg, dass alle Bürgerinnen und Bürger in Pieschen die sich seit Jahrzehnten für den Erhalt und die Sanierung des Sachsenbades eingesetzt haben nun doppelt enttäuscht sein werden. Weder saniert die Stadt ihr kommunales Eigentum Sachsenbad, noch stimmt die Legende, es wäre kein Geld im städtischen Haushalt dafür da. Oberbürgermeister Hilbert hat damit dauerhaft die Chance auf ein tolles städtisches Gesamtprojekt mit einem denkmalgeschützt sanierten Sachsenbad und einem neuen Schwimmhallenanbau leichtfertig aus der Hand gegeben.“