Zum Einsturz der Carolabrücke

Die Ursachen müssen nun nüchtern und sachlich geklärt werden

11.09.2024

In der Nacht ist die Carolabrücke teilweise eingestürzt. Es ist ein großes Glück, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind. Die Auswirkungen sind jedoch massiv und werden den Stadtverkehr in Dresden über viele Monate, wenn nicht Jahre beeinträchtigen. Besonders gravierend sind die Folgen für die Straßenbahn. Auch die Fernwärmeversorgung ist betroffen. Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen dankt allen Einsatzkräften und insbesondere denen der Sachsen Energie, die die Fernwärme in kurzer Zeit wieder in Betrieb nehmen konnten.

Aus unserer Sicht ist es nun geboten, nüchtern und sachlich zu klären, welche Ursachen zu diesem Unglück geführt haben. Es wird eine Zeit dauern, zu eruieren, welche Konsequenzen der Einsturz mittel- und langfristig in Dresden und darüber hinaus haben wird und haben muss. Das bisher in Deutschland unvorstellbare Ereignis heute zeigt brutal den massiven Sanierungsstau, den es in Deutschland im Bereich der öffentlichen Infrastruktur gibt, besonders eklatant im Schienennetz und in der Brückenunterhaltung. Abhilfe kann hier nur durch die Bereitstellung von Milliardenmitteln, z.B. durch die auch von vielen Ökonomen einhellig geforderte Reform der Schuldenbremse geschaffen werden.

Agnes Scharnetzky, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/ Die Grünen: „Neben der akuten Katastrophe blicke ich besorgt auf die drohende Hochwasserlage. Ich bitte auch vor diesem Hintergrund alle um Besonnenheit und Sachlichkeit. Sorgen bereitet mir aber auch die finanzielle Herausforderung, die uns als Landeshauptstadt mit diesem Unglück ereilt. Hier liegt auf der Hand, dass die Stadt allein nicht über die Mittel verfügt. Die Gespräche mit Bund und Land dazu müssen in den kommenden Tagen und Wochen unmittelbar aufgenommen werden.“