Der Kulturbereich kann als besonderer Motor gesellschaftlicher Entwicklungen die Gesellschaft insgesamt beeinflussen. Kultur stiftet Identität und macht als Multiplikator und Katalysator gesellschaftliche Debatten sowie Missstände sichtbar.
Wir haben deshalb das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus genommen und 2021 im Dresdner Rathaus eine Werkstatt unter dem Titel „Green Culture in Dresden“ veranstaltet. Beschäftigt hat uns auch der Umgang der Kulturbranche mit Corona. Mit unseren Stimmen wurden u.a. den Kunst- und Kulturschaffenden sowie der Veranstaltungsbranche zusätzliche 850.000 Euro Fördergelder zur Verfügung stellt und zusätzliche 100.000 Euro in die Projektförderung gesteckt.
Darüber hinaus setzten wir uns auch nach der gescheiterten Kulturhauptstadtbewerbung weiter für die Robotronkantine, die Kultur- und Nachbarschaftszentren und den Ausbau eines Interkulturelles Zentrum im Kraftwerk Mitte ein.
Sprecherin für Kultur und Tourismus: Christiane Filius-Jehne
Im März 2021 beschloss der Stadtrat unseren Antrag „Die Zukunft der Dresdner Tourismusbranche nachhaltig entwickeln“. Folgende Handlungsfelder standen und stehen dabei als Ziele im Fokus: regionale Versorgung, klimafreundliche Mobilität, lokale Wertschöpfung, der Erhalt der kulturellen Stärken sowie die Schonung von Umweltressourcen. Inzwischen hat die Dresden Marketing GmbH gemeinsam mit dem Tourismusverband Elbland Dresden e.V. eine Nachhaltigkeitsstrategie für den Tourismus in Dresden Elbland entwickelt, die dem Stadtrat im März vorgelegt werden soll.
Wir haben uns, ausgehend von dem Ziel, Begegnungsangebote für Migrant*innen und Nichtmigrant*innen auszubauen, erfolgreich für ein interkulturelles Zentrum stark gemacht.
Dank der dafür gefundenen Mehrheiten ist die Eröffnung der vom Verein Kolibri e.V. getragenen „Villa der Kulturen“ auf dem Areal Kraftwerk Mitte nicht mehr fern – ein Ort der Integration für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien verschiedener Kulturen und unterschiedlicher Herkunft.
Das interkulturelle Zentrum soll im August 2023 fertiggestellt sein und trägt damit auch zu einer weiteren Bereicherung für das Kulturzentrum Kraftwerk Mitte bei.
Eine Initiative von GRÜNEN, Linken und SPD wurde konkret: Der Stadtrat beschloss eine Etablierung von Kultur- und Nachbarschaftszentren in den Dresdner Stadtteilen.
Die Umsetzung der entsprechenden Beschlüsse begann mit dem Volkshaus Cotta, da es dafür bereits ein Konzept gab. Mittlerweile gibt es weitere Entscheidungen, u. a. zum Bürgerhaus Prohlis, dem Clubhaus Passage in Gorbitz und dem Chinesischen Pavillon auf dem Weißen Hirsch. Für uns zentral bei der Idee ist der Ansatz einer Träger- und Angebotsvielfalt und die Unterstützung von Initiativen, die aus der Bürgerschaft selbst kommen. Ein weiteres Ziel ist es, Nachbarschaft gemeinsam mit Kultur, Städtebau und Wohnen/Soziales als lebenspraktische Einheit zu gestalten.
Am 16.10.2020 stellte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Antrag „Die Zukunft der Dresdner Tourismusbranche nachhaltig entwickeln“ im Dresdner Stadtrat, der große Teile davon mit breiter Mehrheit in seiner Sitzung vom März 2021 beschloss.
Folgende Handlungsfelder standen und stehen dabei als Ziele im Fokus: regionale Versorgung, klimafreundliche Mobilität, lokale Wertschöpfung, der Erhalt der kulturellen Stärken sowie die Schonung von Umweltressourcen.
Klimaschutz und eine nachhaltige Transformation können nur gelingen, wenn sich alle gesellschaftlichen Bereiche gemeinsam auf den Weg machen. Der Kulturbereich kann als besonderer Motor gesellschaftlicher Entwicklungen nicht nur die eigene ökologische Transformation in der Produktion, Präsentation und Verwaltung voranbringen, sondern die Gesellschaft insgesamt beeinflussen. Kultur stiftet Identität und macht als Multiplikator und Katalysator gesellschaftliche Debatten sowie Missstände sichtbar. Unter anderem mit Veranstaltungen (z.B. Green Culture in Dresden 2021) haben wir uns für Nachhaltigkeit in der Kultur stark gemacht. Mittlerweile habe, was wir sehr begrüßen und unterstützen, die Städte Dresden und Leipzig gemeinsam einen CO2-Rechner speziell für den Kulturbereich erarbeitet. Der Emissionsrechner steht seit dem Frühjahr 2023 allen Kultureinrichtungen mit Sitz in Leipzig und Dresden kostenfrei und dauerhaft zur Verfügung.
In den Beratungen zum letzten Doppelhaushalt 2023/24 gelang es uns, die Finanzmittel für die Kreativwirtschaft um 100.000 Euro/Jahr zu erhöhen, bei der kommunalen Kulturförderung konnten wir eine Erhöhung des Etats um 725.000 Euro/Jahr erreichen.
Aufgrund unseres Antrags aus dem Jahr 2019 wurde im Juli 2020 die Sperrstunde für Clubs und Veranstaltungsstätten abgeschafft. Seitdem konnten Clubs ihre Veranstaltungen ohne zeitliche Einschränkungen planen und durchführen, was besonders die Elektro- und Technoszene entlastete. Die Sperrstunde zwang die Veranstalter zuvor, ihre Gäste frühzeitig nach Hause zu schicken, was dem modernen Ausgehverhalten nicht mehr entsprach.
Dresden ist bekannt für seine vielfältige Kultur- und Clubszene, die von kleinen Clubs bis zu großen Veranstaltungsorten reicht. Die Aufhebung der Sperrstunde stärkt diese Szene und machte Dresden besonders für junge Menschen attraktiver. Befürchtungen, dass dies zu mehr Lärmbelästigung führen könnte, erwiesen sich als unbegründet, da weiterhin enge Abstimmungen mit dem Ordnungsamt und der Gewerbeaufsicht stattfanden.
Die neue Verordnung trat am Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft und galt nicht für bestimmte besondere Tage und spezielle Einrichtungen wie Stripteasebars und Swingerclubs. Mit der Aufhebung der Sperrstunde investierte Dresden in seine kulturelle und wirtschaftliche Zukunft.