Zur gestrigen Jugendhilfeausschusssitzung im Rathaus wurde auf GRÜNE Initiative ein Antrag zur Aufnahme von minderjährigen Geflüchteten aus Griechenland in Dresden eingereicht. Darin wird der Oberbürgermeister beauftragt, gegenüber der Sächsischen Staatsregierung und der Bundesregierung die Bereitschaft zu erklären im Jahr 2020 bis zu 20 unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus Griechenland zusätzlich in Dresden aufzunehmen und damit Aufnahmeprogramme des Bundes oder des Landes aktiv zu unterstützen.
Tina Siebeneicher, Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Jugend und Migration, erläutert: „Es gibt bereits eine ganze Menge deutsche Kommunen, die ihre Bereitschaft erklärt haben zu helfen. Auch Dresden soll dieses Signal an Bund und Land senden und im Rahmen seiner Möglichkeiten Unterstützung signalisieren, indem wir bis zu 20 unbegleitete Minderjährige Geflüchtete im Jahr 2020 aufnehmen. Es wäre ein kleiner, wichtiger Beitrag unserer Stadt, Kindern, die allein und oft schutzlos in griechischen Flüchtlingslagern leben, zu helfen, indem wir sie hier aufnehmen und professionell betreuen.“
Hintergrund: Die Lage in den griechischen Flüchtlingslagern ist seit Jahren angespannt. Eine solidarische europäische Flüchtlingspolitik, durch die EU-Staaten entlang der Fluchtrouten entlastet werden, ist noch immer nicht in Sicht. Leidtragende sind in besonderer Weise Kinder. Aktuell leben circa 2.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche auf den griechischen Inseln ohne Begleitung von Erwachsenen, ohne Betreuung und unzureichenden medizinisch versorgt. Die Stadt Dresden kann nicht im Alleingang über die Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger entscheiden. Mit dieser Bereitschaftserklärung wird der Versuch unternommen durch ein konkretes Angebot an realistischen Platzkapazitäten in der Dresdner Jugendhilfelandschaft die Aufnahme im Rahmen klar definierter Sonderkontingente zu erhöhen.
Der Antrag wird nun beraten und ist spätestens in der übernächsten Sitzung zu behandeln.