Dresden stellt Menstruationsprodukte in öffentlichen Gebäuden zur Verfügung
Stadt setzt Ratsbeschluss aus 2021 um
In einer Beschlusskontrolle vom 10.01.2024 teilte die Stadtverwaltung mit, dass in Erfüllung eines Stadtratsbeschlusses auf Initiative der SPD-Fraktion vom Juli 2021 ab Mitte des Jahres Spender für Menstruationsartikel in den Rathäusern, Verwaltungsgebäuden, städtischen Schulen und Berufsschulen, städtischen Museen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, städtischen Bibliotheken sowie in den städtischen öffentlichen Toiletten und in den städtischen Sportstätten installiert werden.
Agnes Scharnetzky, Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen: „Wir freuen uns, dass die Verwaltung nun den Stadtratsbeschluss für mehr Geschlechtergerechtigkeit umsetzt. Öffentlich zugängliche Periodenprodukte sind für viele Menschen ähnlich essentiell wie Toilettenpapier. Gleichzeitig ist es ein wichtiger Schritt, die Menstruation gerade auch für junge Menschen weiter zu enttabuisieren. Damit tragen wir in Schulen auch zur Gesundheitserziehung aller bei.“
Dazu kommt der finanzielle Aspekt: Die Periode ist kein Luxus. Rund 20.000 Euro gibt eine menstruierende Person im Schnitt im Leben für Hygieneprodukte, Schmerzmittel oder neue Unterwäsche im Zusammenhang mit der Periode aus. Ausgaben, die für viele Menschen vor Probleme stellen. In einer Umfrage von 2021 gaben in Deutschland 32% aller Nutzer*innen zwischen 16 und 24 an, dass die monatlichen Ausgaben für Menstruationsprodukte für sie eine finanzielle Belastung darstellen. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1338099/umfrage/frauen-in-deutschland-zur-eigenen-periodenarmut/)
Menstruationsprodukte sind oft Wegwerfartikel. Dass die Verwaltung bei der Beschaffung auf nachhaltig produzierte Artikel achtet, war eine BÜNDNISGRÜNE Initiative.
„Ich bin sicher, dass es viele Menschen geben wird, die dieses Angebot in entsprechenden Situationen gern in Anspruch nehmen werden,“ so Scharnetzky abschließend.
Hintergrund: Die Forderung nach kostenfreien Monatshygieneprodukten in Schulen, öffentlichen Gebäuden und Toiletten ist seit Oktober 2020 Beschlusslage im Dresdner Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen: Beschluss – Bluten ist kein Luxus – Periodenarmut vorbeugen