Gemeinschaftsschule fördert längeres gemeinsames Lernen

Zum medialen Vorstoß von Bildungsbürgermeister Jan Donhauser am 6.1.2024 in der DNN

08.01.2024

Zum medialen Vorstoß von Bildungsbürgermeister Jan Donhauser am 6.1.2024 in der DNN: https://www.dnn.de/lokales/dresden/dresden-bildungsbuergermeister-will-neuauflage-fuer-eos-aus-ddr-zeiten-THC4DQJYIZC3DG3D373CEXXMNE.html

Die CDU, die seit 1990 für die Bildungspolitik in Sachsen verantwortlich ist, musste in der Vergangenheit nachdrücklich überzeugt werden, den Weg für Gemeinschaftsschulen zu ebnen. Es war ein Meilenstein, dass das 2020 im Freistaat Sachsen auch mit dem großen Druck des Volkantrages “Länger gemeinsam lernen” gelungen ist. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich dafür eingesetzt.

Scheinbar hat aber der in Dresden zuständige CDU-Bildungsbürgermeister nicht verstanden, worum es bei Gemeinschaftsschulen geht: Kinder sollen länger gemeinsam lernen können. Der angestrebte Abschluss ist offen. Und die einzelnen Schüler*innen müssen sich eben nicht schon früh festlegen. Es geht also nicht nur darum, Abitur, sondern generell einen allgemeinbildenden Schulabschluss abzulegen.

Die Anmeldezahlen bei den Dresdner Gemeinschaftsschulen zeigen die Zustimmung zu diesem Konzept bei den Eltern und den entsprechenden Bedarf an und geben Stadtratsinitiativen für weitere Gemeinschaftsschulen Rückenwind. Die gesetzlichen Hürden sind mit der geforderten Vierzügigkeit hoch. Die Anmeldezahlen an den Gemeinschaftsschulen sprechen dafür, sie zu senken und so bestehenden Schulen die Umwandlung zur Gemeinschaftsschule eher zu ermöglichen.

Den Vorschlag des Bildungsbürgermeisters, anstelle von Gemeinschaftsschulen das Konzept der Erweiterten Oberschule aus DDR-Zeiten wieder aufzugreifen, hält Agnes Scharnetzky, Bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis90/ Die Grünen, für überflüssig:

„Es ist eine völlige Verkennung der Tatsachen, davon auszugehen, es gehe darum, mehr Schülerinnen und Schüler irgendwie zum Abitur zu führen.

Oberschüler*innen, die nach dem Realschulabschluss das Abitur anstreben, können das schon heute an den Beruflichen Gymnasien ablegen. Statt bei Dresdner Gymnasien beherzt für die Vorzüge der Gemeinschaftsschule zu werben und die Möglichkeiten einer Umwandlung ernsthaft zu prüfen, versteigt sich der Bildungsbürgermeister in Ostalgie und will Doppelstrukturen aufbauen.

Dabei könnten Gymnasien als Gemeinschaftsschulen über die Möglichkeit des längeren gemeinsamen Lernens Wege öffnen, dass Schüler*innen, die im gymnasialen Zweig nicht ihren Bildungsweg finden, ohne Wechsel zwischen Gymnasium und Oberschule ihren Abschluss machen können.

Die von uns nachdrücklich unterstützte Initiative, eine Gemeinschaftsschule im Norden Dresdens im Verbund mit dem Umland zu gründen, entspricht da aus meiner Sicht deutlich mehr den Visionen des aktuell auf Landesebene diskutierten Projektes Bildungsland Sachsen 2030.“

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