Große Chance für attraktiven Städtebau

Große Meißner Straße/Köpckestraße langfristig ins 21. Jahrhundert überführen

19.09.2022

Baubürgermeister Stephan Kühn hatte am Freitag den aktuellen Arbeitsstand zur geplanten Aufwertung des Königsufers vorgestellt, an dem ein wertvoller Bereich der Dresdner Innenstadt durch die Bundesstraße B170 zerschnitten wird. Im Ergebnis der Machbarkeitsstudie erwies sich die Idee eines Tunnels zwischen Palaisplatz und Carolaplatz als keine zweckmäßige Lösung. Zusätzlich wurden eine Boulevard- sowie eine Promenadenvariante geprüft.

Wir begrüßen, dass die Ergebnisse der Studie nun vorliegen und sprechen uns für eine weniger auf den motorisierten Individualverkehr fokussierte Variante aus.

Thomas Löser, Sprecher für Stadtentwicklung, Bau und Wohnen:

»Im Zuge des offenen Wettbewerbes Königsufer und Neustädter Markt war bereits eindringlich klar geworden, was für eine große Chance im langfristigen Rückbau der vierspurigen Straße liegt, öffentlichen Raum zurückzugewinnen. Der gewonnene Raum würde städtebauliche Höhepunkte wie den Goldenen Reiter und die autofreie Augustusbrücke besser per Rad und zu Fuß für Dresden und seine Gäste erlebbar machen. Es wird daher Zeit, diese Verkehrsschneise langfristig ins 21. Jahrhundert zu überführen und so der zerschneidenden Wirkung zwischen Altstadt und Neustadt ein Ende zu bereiten. Dies würde auch die wichtige Fußgängerachse Albertplatz – Hauptbahnhof stärken.

Es ist offensichtlich, dass eine untertunnelte Variante schon allein aufgrund ungünstiger Anschlussstellen nicht funktionieren kann. Gleichzeitig würde dieser sogar noch weniger Platz für Radfahrende und Fußgänger*innen erlauben als es aktuell der Fall ist.«

Ulrike Caspary, Sprecherin für Fuß- und Radverkehr:

»Basis der innovativen Verkehrsplanungen, die uns durch die Verwaltung vorgestellt wurden, ist die Verlegung der B170. Ziel des Verkehrsentwicklungsplans ist eine Entlastung des schönen Dresdner Stadtzentrums vom Durchgangsverkehr. Das hat erfreuliche, spannende Auswirkungen: Es ermöglicht eine Reduzierung der Fahrspuren auf je 1 Spur pro Richtung. Es entstehen sichere Radwege und breite Fußgängerbereiche, die zum Flanieren einladen. Highlight der Planungen sind jedoch die Plätze. Neustädter Markt und Palaisplatz können jetzt auf einer Ebene gestaltet werden. Alle Verkehrsarten queren den Platz gleichberechtigt in Schrittgeschwindigkeit. Die attraktiven Baumreihen setzen sich über die Plätze fort und erhöhen zusätzlich die Aufenthaltsqualität. Dieser Vorschlag bringt Dresden auf den Weg zu einem wirklichen Elbflorenz! Mit Plätzen, die unsere wunderschönen Stadträume zur Geltung kommen lassen.«