Hygienekonzept bei Jazztagen

Konsequenzen müssen geprüft werden

27.10.2020

Zu der mittlerweile bundesweiten Berichterstattung über die Jazztage als „Corona-Hammer“ äußert sich Christiane Filius-Jehne, Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und Sprecherin für Kultur und Tourismus, wie folgt:

„Während andere Veranstalter sich ein Bein ausreißen, um dem Publikum Kultur unter sicheren Gesundheitsbedingungen zu ermöglichen, erweisen die Dresdner Jazztage gerade der gesamten Branche einen Bärendienst, indem sie mit ihrem ‚Hygienekonzept‘ (das offenbar auf eine Maximierung der Einnahmen zielt) alle Bemühungen konterkarieren, einen Lockdown im Kulturbereich zu verhindern.“

Laut Webseite des Festivals werden die Besucher in 10er-Gruppen, die kurzerhand zu ‚Infektionsgruppen‘ erklärt werden, platziert, zwischen denen dann einen Meter Abstand ist. Und die Käufer der Eintrittskarten erklären sich mit dem Erwerb der Tickets neben anderen Personen mit der Platzierung innerhalb der Infektionsgruppe einverstanden.

Christiane Filius-Jehne ergänzt: „Geradezu grotesk ist der Satz: ‚Der Abstand der Stuhlreihen im Saal wurde vergrößert auf 1 m.‘! Und das bislang alles ohne Masken. Falls das genau so auch in dem beim Gesundheitsamt schriftlich eingereichten Hygienekonzept stand, müsste sich allerdings auch die Behörde fragen, ob hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Jedenfalls muss hier unverzüglich dafür gesorgt werden, dass geltende Bestimmungen eingehalten werden. Und wenn die mühevollen Bemühungen der letzten Wochen, die wirtschaftliche Existenz von Freiberufler*innen und Soloselbstständigen in Kunst und Kultur zu retten, sich demnächst in Luft auflösen, weil ein neuerlicher Lockdown nötig ist, dann dürfen die Betroffenen sich gern bei Kilian Forster bedanken, da er offenbar nicht nur durch das Einladen von Verschwörungstheoretikern, sondern auch durch seine eigene ‚Hygiene‘-Praxis zeigt, wie ernst er die herrschende Pandemie nimmt. Ich werde das Thema jedenfalls am kommenden Dienstag im Kulturausschuss aufrufen und es müssen Konsequenzen geprüft werden.“

Ansprechpartner*innen