Ullersdorfer Platz: Unklare Zukunft eines dringend benötigten Projekts

Umsetzung des Beschlusses auf der Kippe

18.10.2023

Der Ullersdorfer Platz in Dresden hat in der Vergangenheit zahlreiche Forderungen und den dringenden Wunsch nach einer Umgestaltung erlebt. Bürgermeister Stephan Kühn hat diese Anliegen aufgegriffen und einen Vorschlag vorgelegt, der alle Verkehrsarten sowie die Anforderungen an ein nachhaltiges Begrünungskonzept sinnvoll miteinander verknüpft.

Nun droht eine erneute Verzögerung, da es Anzeichen gibt, dass der Vorschlag im Stadtrat keine Mehrheit bekommt.

Für Ulrike Caspary, Sprecherin für Fuß- und Radverkehr der Grünen Stadtrats-Fraktion, wäre das fatal: „Als zentraler Verkehrsknotenpunkt verknüpft der Ullersdorfer Platz Stadt und Land über die Straßenbahn- sowie Buslinien. Doch bisher kann der Platz den Anforderungen nicht gerecht werden: Lange Wartezeiten, fehlende Toiletten, mangelnde Barrierefreiheit, fehlende Radwege und unsichere Fußgängerüberwege prägen das Bild. Bürgermeister Stephan Kühn hat diese Herausforderungen erkannt und einen umfassenden Vorschlag präsentiert. Dieser Plan bringt nicht nur eine verbesserte Aufenthaltsqualität für Fahrgäste, sondern berücksichtigt auch den wachsenden Radverkehr. Besonders wichtig ist, dass Schülerinnen und Schüler des nahegelegenen Gymnasiums den Platz sicher überqueren können. Es ist Zeit, die gefassten Beschlüsse in die Tat umzusetzen.“

Ortschaftsrätin Manuela Schott hat sich auch jüngst wieder im Ortschaftsrat Schönfeld-Weißig für eine schnelle Umsetzung der Pläne eingesetzt. Als Ortschaftsrätin hat sie Verständnis für den Unmut der Pendlerinnen und Pendler, seit der bisherige P&R-Platz dem Bau des Bühlauer Gymnasiums weichen musste: „Der Dresdner Norden braucht das Parkhaus am Taubernberg, um den Verkehrsknoten Ullersdorfer Platz endlich zu entflechten. Es ist aber auch Grundlage für das Verkehrs-und Mobilitätskonzept für die Ertüchtigung des Fernsehturms, das auf den Öffentlichen Nahverkehr setzt. Deshalb hatte der Ortschaftsrat dem Parkhaus zunächst auch zugestimmt. Die nun erfolgte Ablehnung der Weißiger Ortschaftsräte von „Wir fürs Hochland“, „AfD“ und „UWS“ flankiert von einem zweiseitigen Forderungskatalog an den Oberbürgermeister zeigt, wohin uns der Populismus führt. So verlieren die Dresdnerinnen und Dresdner das Vertrauen an die Politik. Wenn gefasste Beschlüsse für wichtige Transformationsvorhaben in Dresden nicht umgesetzt werden können wegen solcher Vorgehen, können wir keine verlässliche Zukunft gestalten.“