Schulen brauchen Planungssicherheit und Transparenz bei der Schulsozialarbeit
Schulleitungen schlagen Alarm
Schulsozialarbeit unterstützt und begleitet junge Menschen darin, ihre Fragen und Themen zu persönlicher und zukünftiger beruflicher Entwicklung zu bearbeiten, dabei wirkt sie auf verschiedenen Ebenen immer auch präventiv. Für 2023/24 stehen in Dresden dafür jeweils 500.000 EUR, teils aus Landesmitteln, zusätzlich zur Verfügung, die an weiteren Schulen Schulsozialarbeit ermöglichen könnten. Monatelang schob der Geschäftsbereich Bildung und Jugend die Vorlage zur Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit auf die lange Bank.
Dazu erklärt die jugendpolitische Sprecherin, Tina Siebeneicher:
»Mit fast 9 Monaten Verzögerung hat nun die Vorlage zum Regionalen Gesamtkonzept Schulsozialarbeit (V2260/23) den Jugendhilfeausschuss erreicht. Sie legt nicht fest, welche Schule in welcher Höhe zusätzliche Mittel bekommen soll. Das hätten wir gebraucht. In der Vorlage wird lediglich ein Vorschlag für einen neuen Schulindex ab 2024 unterbreitet. So wird es nahezu unmöglich, weitere Schulen rechtzeitig zum neuen Schuljahr mit zusätzlicher Schulsozialarbeit auszustatten. Das verunsichert Schulgemeinschaften und Träger nachhaltig. Das Eilverfahren muss noch vor den Sommerferien Ergebnisse liefern. Dabei muss auch eine Lösung für Schulen mit vielen geflüchteten Kindern gefunden werden. Die zusätzlichen Mittel für Schulen mit ukrainischen Kindern waren auf dieses Schuljahr begrenzt, die Schulen wissen bis heute nicht, ob sie dafür weiterhin Mittel bekommen. Für die Fachkräfte und Kinder bedeutet es im Zweifel Beziehungsabbrüche, wenn Schulsozialarbeit eingestellt werden muss. Wir setzen uns dafür ein, schnellstmöglich Planungssicherheit für die Schulen zu schaffen.«
Die bildungspolitische Sprecherin Agnes Scharnetzky ergänzt:
»Schulleitungen schlagen Alarm, Schulen stehen auf Wartelisten und es ist nicht vermittelbar, dass die zusätzlichen Mittel nicht zu Kontinuität oder spürbaren Verbesserungen für die Schulgemeinschaften führen. Mit dem Regionalen Gesamtkonzept war das Versprechen verbunden, die Verteilung auf den Prüfstand stellen und anpassen zu können. Hinweise aus der Planungskonferenz, angemeldete Bedarfe der Schulgemeinschaften stärker zu berücksichtigen wurden nicht übernommen. Für Schulgemeinschaften sind die Entscheidungen über die Schulsozialarbeitsressourcen schwer nachvollziehbar, hier muss der Geschäftsbereich Jugend und Bildung für mehr Transparenz sorgen. Aktuell beschäftigen wir uns mit einem Flickenteppich verschiedener immer wieder verschobener Vorlagen. Dabei wäre zu prüfen, die Schulsozialarbeit konzeptionell und planerisch auf neue Füße zu stellen auch um die zusätzlichen 500.000 EUR pro Jahr bestmöglich zu nutzen.«