Grüne wollen Dampfschifffahrt für Dresden sichern

Eilantrag eingereicht

14.07.2020

Mit einem Eilantrag für die Stadtratssitzung am 16. Juli 2020 will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen durch Beschluss den Oberbürgermeister beauftragen, schnellstmöglich mit dem Freistaat und den Regionen Sächsische Schweiz und Meißen eine Bietergemeinschaft zu gründen, um sich mit einem indikativen Gebot am laufenden Insolvenzverfahren der Sächsischen Dampfschifffahrt (SDS) zu beteiligen.

Die Initiatoren des Antrages, Torsten Schulze (wirtschaftspolitischer Sprecher) und Thomas Löser (Mitglied des Landtags), haben nach Gesprächen mit der Geschäftsführung der SDS die Idee entwickelt eine Bietergemeinschaft zu gründen, mit dem Ziel die historische Dampferflotte in öffentliche Hand zu überführen, und damit dauerhaft für Dresden und die angrenzenden Regionen zu sichern.

„Wir wollen die älteste Dampferflotte der Welt für Dresden erhalten. Wenn ein privater Investor zum Zuge kommen sollte, ist der Fortbestand der Flotte nicht gesichert. Niemand kann garantieren, dass die Dampfer dann noch auf der Elbe fahren“, so Torsten Schulze. „Die Dampferflotte ist eine touristische Attraktion erster Güte, die wir in Dresden und den benachbarten Landkreisen auch zukünftig brauchen. Zahlreiche Besucher*innen, u.a. von Schloss Pillnitz und Kurort Rathen, reisen mit dem Dampfer von Dresden aus an.“

Thomas Löser ergänzt: „Die Raddampfer der Weißen Flotte gehören einfach zur Landeshauptstadt Dresden. Wir schlagen vor, dass Landeshauptstadt, Freistaat und die Kommunen an der Elbe die Flotte erwerben und sie damit in die öffentliche Hand kommt. Ansonsten besteht dauerhaft die Gefahr, dass die Flotte zerschlagen wird und auf Flüssen und Seen weltweit herumfährt. Die Dampfer sind schwimmende Industriekultur in Sachsen. Das Festjahr“ 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ sollte auch Anlass für den Freistaat sein, der Weißen Flotte gehörig Rückenwind zu verschaffen.“

Hintergrund: Am 3. Juni stellte die Sächsische Dampfschifffahrt einen Insolvenzantrag nach dem bereits Sanierungspläne erarbeitet worden sind. Aktuell läuft die erste Stufe des Insolvenzverfahrens, bei dem sich Interessent*innen mit einem Konzept zur Übernahme beteiligen können.