Umweltbürgermeisterin stellt Prozess der kommunalen Wärmeplanung vor
So kann Klimaneutralität gelingen
Die Wärmeplanung für Dresden nimmt Fahrt auf. Am Montagabend haben Bürgermeisterin Eva Jähnigen und die führenden Planer den Prozess für kommunale Wärmeplanung für Dresden und die Beteiligungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel der Konzeption ist, für alle 72.000 Gebäude in unserer Stadt gute Lösungen auf der Basis erneuerbarer Energien zu finden.
Dr. Wolfgang Deppe, Sprecher für Klimaschutz und Energie der Grünen Stadtratsfraktion, hat an der Veranstaltung teilgenommen und stellt fest: „Die vorgestellte Konzeption zeichnet einen klaren und detaillierten Weg, unsere Wärmeversorgung in zehn bis fünfzehn Jahren komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Für alle Stadtteile und Ortschaften sind die besten Lösungsmöglichkeiten bis auf Straßen- und Gebäudeniveau deutlich aufgezeigt.
Besonders zu unterstützen ist aus unserer Sicht der weitere Ausbau des Fernwärmenetzes auf über 50 % Versorgungsgrad, da für die Fernwärme eine zentrale Dekarbonisierung möglich ist, deren Umsetzung bereits im Dekarbonisierungskonzept der SachsenEnergie klar niedergelegt ist.
Wir begrüßen es, dass das Konzept für Gebiete, in denen das wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, vor allem Nahwärmenetze vorsieht, mit denen eine energetisch und wirtschaftlich effizientere Versorgung möglich wird als mit alleinstehenden Lösungen für einzelne Gebäude. Sehr zu befürworten sind aus unserer Sicht auch innovative neue Lösungen mit Nahkältenetzen, bei denen Erdwärme und Luft-Wärmepumpen zusammenarbeiten und auch eine Gebäudekühlung ermöglichen, die in Zeiten zunehmend heißer Sommer eine immer größere Bedeutung gewinnen wird. Ein erstes Projekt dazu an der Geystraße wurde kürzlich vom Umweltausschuss im Rahmen des Innovationsfonds auf den Weg gebracht. Gut ist auch, dass die Stadt in Form von Energie-Lotsen jetzt auch eine eigene Beratungsinstitution aufbauen will.“
Wenn der neue Stadtrat im ersten Halbjahr 2025 die Wärmeplanung beschließen wird, werden alle Hauseigentümer eine gute und verlässliche Grundlage für ihre Entscheidungen haben. Mit dem Gebäudeenergiegesetz des Bundes ist auch der gesetzliche Rahmen klar und mit den durch die Bundesregierung beschlossenen großzügigen Förderprogrammen sind die notwendigen Neuinvestitionen auch wirtschaftlich darstellbar.“
Warum eine flächendeckende Wärmeplanung für die ganze Stadt so wichtig und gleichzeitig herausfordernd ist, zeigt zum Beispiel der denkmalgeschützte Stadtteil Hellerau.
Die hohen Besucherzahlen bei unserer Veranstaltung „Wärmewende in Hellerau im Bürgerzentrum Waldschänke Hellerau im März mit Prof. Clemens Felsmann (Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung TU Dresden) und dem Grünen Bundestagsabgeordneten Kassem Taher Saleh haben gezeigt, wie wichtig es ist, die Menschen vor Ort einzubeziehen.
Ulrike Caspary, Grüne Stadträtin für den Dresdner Norden erklärt: „Unser Bündnisgrünes Anliegen ist es, die Besonderheit Helleraus zu erhalten und gleichzeitig den Einwohner:innen bezahlbare und klimaneutrale Heizungen zu ermöglichen. Standardlösungen wird es hier nicht geben, auch die Nutzung der Abwärme im Abwasser der Mikroelektronikfirmen im Dresdner Norden könnte eine Lösung sein.
Gut, dass Eva Jähnigen die Bürgerinnen und Bürger bei der Wärmeplanung mitnimmt. So erhalten auch die Hellerauer:innen die Möglichkeit für ihren Stadtteil einzutreten.“